Dekret ist eingetroffen
Geld für Neubau der Etschbrücke. Aufschüttungsprojekt.
Graun - 549.000 Euro stellt das Land für den dringend notwendigen Neubau der desolaten Bogenbrücke bei Kaschon in St. Valentin a.d.H. bereit. Das sind 90% der Gesamtkosten. Das Finanzierungsdekret ist am 11. März im Rathaus in Graun eingetroffen. Bürgermeister Franz Prieth freut sich, dass dem Neubau der Brücke nun nichts mehr im Weg steht und dankt den Landesräten Daniel Alfreider und Arnold Schuler, die sich für das Vorhaben eingesetzt hatten. Bei einem Treffen, zu dem der Bürgermeister unlängst neben Daniel Alfreider auch den Amtsdirektor des Straßendienstes Vinschgau, Stephan Bauer, den Präsidenten der Schöneben AG, Andreas Lechthaler, sowie den Projektanten des Aufschüttungsprojektes bei den Galerien, Ingenieur Siegfried Pohl, eingeladen hatte, wurde zusätzlich zum Neubau der Brücke noch über weitere wichtige Vorhaben gesprochen. Das weitaus größte betrifft umfangreiche Aufschüttungen am Ufer des Stausees entlang der Galerien zwischen St. Valentin a.d.H. und Graun. Wie berichtet, sollen die Straße und der Fahrradweg in Richtung See verlegt werden. Das Material wird fast aus dem gesamten Seeboden entnommen.
Im Frühjahr 2023 soll es losgehen
Der erste Teil der Arbeiten soll im Frühjahr 2023 durchgeführt werden, der zweite im Frühjahr 2024. Franz Prieth: „Weil Alperia für diese Zeiträume die Instandsetzung und Sanierung des Schleusensystems geplant hat und der Stauseepegel daher ohnehin stark abgesenkt werden muss, haben wir die einmalige Chance, die Aufschüttung während dieser Zeitfenster durchzuführen.“ Der Pegel wird in den Frühjahren 2023 und 2024 einen Tiefststand von 1.472 Metern erreichen. Das sind rund 5 Meter tiefer als im Herbst 2021. Siegfried Pohl informierte über die technischen Details des Vorhabens, bei dem es sich um ein Gemeinschaftsprojekt zwischen Land, Wildbachverbauung, Straßendienst und Gemeinde handelt. Das Material wird vor Ort entnommen, aufbereitet und wiederverwendet. Landesrat Daniel Alfreider sicherte zu, sich für die Finanzierung des ersten Teils der Arbeiten im Ausmaß von rund 4,5 Millionen Euro einzusetzen. Weitere 4,5 Mio. Euro wird es für den zweiten Teil brauchen. Der Grauner Bürgermeister wertet das Vorhaben als Maßnahme, „die nicht nur für unsere Gemeinde wichtig ist, sondern für den ganzen Vinschgau.“ Die Gemeinde ihrerseits hat die Kosten für die Projektierung und Planung übernommen sowie auch die nicht einfache bürokratische Abwicklung. Froh sei man über die gute Zusammenarbeit mit Alperia.
Anbindung mit Nauders im Visier
Informiert wurde der Landesrat auch über bereits getätigte und noch geplante Vorhaben im Skigebiet Schöneben-Haider Alm. Der skitechnische Zusammenschluss von Schöneben mit der Haider Alm habe sich auf allen Ebenen bewährt. Ohne die Pandemie wären die positiven Auswirkungen noch viel deutlicher zu Tage getreten. Worauf die Schöneben AG und die Gemeinde nach wie vor stark hinarbeiten, ist eine skitechnische Anbindung von Schöneben mit dem Skigebiet in Nauders. Ein Zusammenschluss wird auch auf Nauderser Seite gewünscht, forciert und mitgetragen.
„Einer der zwei Franzen …“
Dass beim Rennen um die 20 Millionen Euro aus dem PNRR-Topf nicht der Vorschlag der Gemeinde Graun für die Neugestaltung des Turm-Areals auf dem ersten Platz gelandet ist, sondern der Vorschlag der Gemeinde Stilfs (siehe Seite 12), „stört uns als Gemeinde Graun überhaupt nicht. Wir freuen uns für Stilfs und hoffen, dass die 20 Millionen aus Rom auch fließen werden“, so der Grauner Bürgermeister. Er habe sich bereits im Vorfeld der Auswertung der eingereichten Projekte mit seinem Stilfser Amtskollegen, der ebenfalls Franz heißt, darauf verständigt, „dass es im Interesse des gesamten Vinschgaus in erster Linie nicht darum geht, ob Graun oder Stilfs das Rennen macht, sondern dass einer der zwei Franzen gewinnt.“ Die Teilnahme am Wettbewerb habe sich für die Gemeinde Graun auf jeden Fall gelohnt: „Wir konnten unser Projekt vertiefen und mit Experten verfeinern.“ Um die Umsetzung bzw. eine Finanzierung werde man sich weiterhin mit aller Kraft bemühen. Nach wie vor offen ist, für welche von zwei möglichen Varianten sich das Land entscheiden werde und ob das Land das Projekt in Eigenregie umsetzt oder die Form einer öffentlich-privaten Partnerschaft (PPP) wählt. Um die Situation auf dem Turm-Areal (Prieth: „Der Parkplatz ist schon jetzt oft voll besetzt“) etwas zu entschärfen, sind kleinere Maßnahmen im Sinne der Sicherheit und der Verbesserung des Erscheinungsbildes vorgesehen.