Verkehr: Wo und wann rollt was und wie viel?

Publiziert in 6 / 2010 - Erschienen am 17. Februar 2010
Reschen – Schon seit vielen Jahren befasst sich Kurt ­Ziernhöld aus Reschen mit der Verkehrsentwicklung im Vinschgau. Aufbauend auf die offiziellen Zählergebnisse vom Reschenpass bis hinunter zur Töll stellt er eigene Analysen an, zieht Vergleiche zur mehrjährigen Entwicklung und kommt zu Schlussfolgerungen, wie sie ohne detaillierte Auswertungen der nackten Zahlen nicht möglich wären. Knapp 6 Millionen Fahrzeuge passierten im Vorjahr die Töll, genau waren es 5.910.023, also ca. 16.000 Fahrzeuge pro Tag, wobei es sich bei rund 750 davon um Schwerfahrzeuge handelte. „Das sind immerhin 77 Schwerfahrzeuge weniger pro Tag als 2003“, so Ziernhöld. Insgesamt stieg das Verkehrsaufkommen im Vorjahr im Vergleich zu 2008 um ca. 3 % und pendelte sich auf den Stand von 2007 ein. Der Schwerverkehr ist seit 2005 ständig rückläufig, lediglich 2009 gab es wieder einen Zuwachs von rund 3 %. Was auffällt, ist die Zunahme der Motorradfahrer im Sommer (Gutwetterperiode im Hochsommer) um ca. 10 %. In Sponding wurden im Zeitraum vom Juli bis zum September täglich rund 1.000 Motorräder gezählt. Der PKW-Verkehr im Vinschgau hat am Gesamtverkehr einen Anteil von ca. 80 %, der Schwerverkehr von ca. 5 %, der Leichtverkehr (bis zu 7,5 Tonnen) von ca. 9 % und die Motorräder von ca. 6 %. Für heuer prognostiziert Ziernhöld einen gleich bleibenden PKW-, Motorrad- und Leichtverkehr sowie eine leichte Abnahme des Schwerverkehrs infolge des LKW-Fahrverbotes am Fernpass. Vor allem die Frächter aus dem Vinschgau hätten unter diesem Verbot zu leiden. Was Ziernhöld insgesamt bedauert, ist die Tatsache, dass die 2.000 Jahre alte Handelsstraße „Via Claudia Augusta“ immer mehr an Bedeutung verliere. Von ihrem ursprünglichen Zweck als Handelsstraße sei immer weniger zu spüren. Den Anrainern (Vinschger Frächter) müsste man doch die Durchfahrt über den Fernpass gestatten. Zu einem Rückgang des Schwer-Verkehrs führen unter anderem auch das Nachtfahrverbot im Oberen Inntal und die Kontrollstelle in Nauders in der Nähe des Reschenpasses. Die Befürchtungen, wonach durch den Bau von Tunnels wie etwa im Bereich Forst-Töll, in Naturns, Staben, Finstermünz und Landeck neuer Verkehr angezogen würde, haben sich laut Ziernhöld nicht bewahrheitet.
Josef Laner
Josef Laner

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