Kein offizielles Taxi im Vinschgau

Publiziert in 15 / 2004 - Erschienen am 29. Juli 2004
Zur Zeit haben Feste, Partys, lange Nächte Saison. Shuttle-Dienste sind gefragter denn je. Es kommt zu Problemen. Nachtschwärmer klagen: Warum sind die Taxis nicht immer telefonisch erreichbar? Warum sind die Wartezeiten zeitweise so lang? Die Antwort ist so einfach wie verblüffend: Es gibt offiziell gar kein Taxi im Vinschgau. Die beiden Lizenzen, in Schlanders und Naturns wurden von den Fahrern zurückgegeben. Die Begründung: Die Auslastung habe gefehlt. Die Gemeinde Schlanders hat zurzeit zwei Taxilizenzen ausgeschrieben, möchte diesen Dienst der Bevölkerung anbieten. BM Johann Wallnöfer: „Der Bedarf, da bin ich überzeugt, wäre da!“ Vergeben sind jedoch etliche Lizenzen für Mietwagen mit Fahrer. “Mit diesen Lizenzen sind die Fahrer ungebunden”, so Wallnöfer. Dies bestätigen die Fahrer der Taxi- und Mietwagenfahrergenossenschaft Vinschgau. Trotzdem wolle man den Dienst nachts natürlich aufrecht erhalten. So hat die Genossenschaft mit der Diskothek in Latsch ein Abkommen. Durch die Mitfinanzierung von Seiten des Betreibers soll den Jugendlichen die Fahrt zu erschwinglichen Preisen garantiert werden. Hier sind regelmäßig etwa sechs Wagen im Einsatz. Andere Diskotheken seien an einer solchen Vereinbarung nicht interessiert. Deren Besucher werden wohl auch in Zukunft warten müssen. Ein weiteres Problem ist, so einFahrer, dass alle Jugendlichen nach dem Diskobesuch beinahe gleichzeitig nach Hause wollen. “Die Disko sperrt zu und dann stehen plötzlich über fünfzig Leute vor der Tür und wollen heim!“ Die Fahrer sind überfordert. Sie sind nicht nur bei Nacht im Einsatz. Tagsüber stehen verschiedene Fahrten in Zusammenarbeit mit den Tourismusverbänden und Hotels an. „Wir können nicht 24 Stunden fahren!“ kommentieren die Fahrer. Eine weitere Diskussion hat begonnen, jene bezüglich der Zugzubringerdienste. Schlanders hat feste Pläne, einen „Dorfbus“ einzurichten, der nach dem Wegfall der SAD die Fraktionen mit dem Hauptort und natürlich dem Bahnhof verbinden soll. Im September sollen die provisorischen Fahrpläne, sowie Vorschläge für Zubringerdienste von Seiten des Landes eintreffen. Josef Noggler, BM von Mals und Präsident der Bezirksgemeinschaft, wartet diese ab. Er sieht die Zuständigkeit für den Personennahverkehr nicht im Bereich der Gemeinden. Die Mietwagenfahrer wären an der Vergabe der Zubringer-dienste interessiert. Sie kritisieren mangelndes Engagement von Seiten der Gemeinden in dieser Sache. Taxi: Taxis müssen 24 Stunden erreichbar sein. Die Tarife sind amtlich festgelegt. Das Taxameter zeigt den Fahrpreis an. Der Dienst ist öffentlich. Zurzeit gibt es im Vinschgau keine offiziellen Taxis. Zwei Lizenzen sind von der Gemeinde Schlanders ausgeschrieben. Mietwagen mit Fahrer: Dieser Dienst ist ein privater Dienst. Der Einsatz ist fakultativ, das heißt, Mietwagen mit Fahrer müssen nicht jederzeit einsatzbereit sein. Der Preis wird mit dem Fahrgast vereinbart und ist nicht vorgegeben.
Andrea Perger

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