Einstimmig für touristischen Neuanfang
Publiziert in 4 / 2009 - Erschienen am 4. Februar 2009
Latsch – Im November 2008 hatte die Pure Nature Ski G.m.b.H. verschiedene Umwidmungen des Landschaftsplanes und Abänderungen im Bauleitplan der Gemeinde beantragt. Nach der Eigenverwaltung Tarsch hat am vergangenen Freitag auch der Gemeinderat von Latsch den Änderungsanträgen zugestimmt. Alle Anträge wurden einstimmig genehmigt. Bürgermeister Karl Weiss vermied jedwede Spekulation, ging auf kein Gerücht ein und schloss den Tagesordnungspunkt mit dem Satz: „Wir wollen der Gesellschaft entgegenkommen, wo es möglich ist, damit sie im Frühjahr mit den Arbeiten beginnen kann; Verwaltungsabläufe gelten aber für alle.“ Die Anträge betrafen 1. die Umwidmung von 1.950 Quadratmeter bestockte Wiese und Weide und 5.950 Quadratmeter Wald in Zone „öffentlicher Parkplatz“ an der Talstation Latsch I; 2. die Umwidmung von 420 Quadratmeter Wald in „Landesstraße“. Auf der Tarscher Alm selbst wurden 600 Quadratmeter Wald und 8.500 Quadratmeter alpines Grünland in „Skipiste“ umgewidmet. Die Abänderungen im Bauleitplan betrafen die Aufstiegsanlage Latsch I, die 300 Meter nach Norden, also talabwärts, und 60 Meter nach Süden, also bergwärts, verlängert werden soll. Da die Aufstiegsanlage Latsch II ebenfalls um 260 Meter Richtung „Zirmhütte“ verlängert wird, wurde eine Verkürzung von 280 Metern der geplanten Aufstiegsanlage „Jochpfarrer“ an der Talseite beantragt. Als bei der Behandlung der entsprechenden Tagesordnungspunkte der Ausdruck „besonders schützenswertes Gebiet“ fiel, begründete Rat Heinrich Pirhofer (Tarsch, Bürgerliste) diese Eintragung mit dem Versuch vor einigen Jahren, die Weide-Interessentschaft „anzuschwärzen“ und die Beweidung des Gebietes zu verhindern, indem man eine „drohende Meliorierung“ und den „Bau einer Beregnungsanlage“ unterstellte. Bei der Beschlussfassung im Ratssaal war auch Barbara Pichler aus Tarsch, Vertreterin der Umweltschutzgruppe Vinschgau, zugegen.

Günther Schöpf