Der Athesia ausgeliefert
Publiziert in 15 / 2002 - Erschienen am 1. August 2002
Kastelbell/Bozen.
Nicht wenig gestaunt hat der Kastelbeller Peter Zöschg, Gebietsleiter der Firma Sirio, dass er trotz laufenden Vertrages plötzlich feststellen musste, sein Werbeinserat scheint nicht mehr auf den Seiten der „Dolomiten“ im Vinschgauer Lokalteil auf.
Benachrichtigt wurde er von den Herrn am Weinbergweg nicht. Selbst hätte er sich beim Athesia-Anzeigenberater Oswald Holzer Erkundigungen einholen müssen, weshalb seine Anzeige fehle.
Laut „Auftragsvorschlag“, wie es bei „den christlichen Brüdern“ - um einen Ausdruck von Reinhold Messner zu gebrauchen, heißt, hätte Zöschg mit den Produkten der „Sirio“ einmal im Monat mit Bild aus der Dolomiten lachen dürfen.
Im Jahr wären es sechs Anzeigen zum üblichen Preis, die anderen sechs waren gratis gewesen. Nur nebenbei eine vom Landesgericht (siehe „Der Vinschger“ 10/2002) verbotene Wettbewerbsverzerrung durch das Hause Ebner.
Dem Geschäftsmann Zöschg, der über den Vinschgau hinaus wirkt, kam das Angebot natürlich entgegen. Dass er dann auf der Strecke blieb, hängt wohl mit seinen Produkten zusammen. Der Untervinschger ist nämlich zuständig, wie es in seiner Anzeige heißt, „für gezielte Flugaufnahmen, Hotel- und Firmenprospekte, Kalender, Wanderkarten usw.“ Mit seiner Tätigkeit dürfte „der kleine Fisch“ Zöschg dem Riesen und dessen Satelliten irgendwo einmal auf die Zehen getreten sein.
Die Begründung für das Streichen des Inserats war dann auch äußerst mager. Es hätte zu große Ähnlichkeiten mit den Werbeschaltungen der Anzeigenberater aus dem auf christlich-sozialen Wurzeln gewachsenen Hause Athesia.
Die von der Athesia aus der Zeitung genommene Anzeige. Offizielle Begründung: Zu große Ähnlichkeit mit jener der Ebner-Presse unten - na ja!? - wers glaubt wird seelig
Hansjörg Telfser