Zur Nachahmung empfohlen
Schlanders - Wenn man zusammenschaut, lässt sich einiges bewegen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Bepflanzungs-Projekt, das am Samstag, 8. Mai, entlang eines Teilstückes der alten Landstraße östlich des Fernheizwerks in Schlanders durchgeführt wurde. Die Idee, an der Böschung der Straße, die nach dem Bau der Umfahrungsstraße zu einer Gemeindestraße geworden war, Hecken zu pflanzen und einen Blühstreifen anzulegen, geht auf ein Gespräch zwischen einem Obstbauern und einem Förster zurück. Sie redeten über Biodiversität, Bienenschutz und andere Themen. Beim Beirat für Natur und Umwelt der Gemeinde Schlanders, den die Gemeindereferentin Monika Wielander Habicher leitet, stieß die Idee sofort auf offene Ohren. Dem Beirat und der Forststation Schlanders ist es alsbald gelungen, nicht nur die unmittelbaren Anrainer für das Projekt zu begeistern, sondern auch die bäuerlichen Organisationen der Gemeinde (Bauern, Bäuerinnen und Bauernjugend) sowie die Imker. Entsprechend groß war am 8. Mai die Zahl der freiwilligen Mithelfer und Mithelferinnen. Rund 200 Hecken wurden entlang der Böschung gepflanzt. Die Palette reichte vom Schlehdorn und dem Holunder über den Feldahorn und der Berberitze bis hin zum Schwarzdorn und dem Wolligen Schneeball. Die Hecken stammen aus den Landesforstgärten. Auch zwei große Lesesteinhaufen, bestehend aus losen Steinen und Totholz, wurden angelegt. Dank der Bepflanzung der Böschung entlang eines 175 Meter langen Abschnittes und dank der Lesesteinhaufen („Grand Hotel“ für Insekten) wurde der Lebensräum für Bienen und andere Insekten sowie für viele weitere Tiere und Kleinlebewesen aufgewertet. Den Bienen kommt man mit den Hecken insofern entgegen, als diese in der Regel später blühen als die Apfelbäume. Das heißt, dass die Bienen auch nach der Apfelblüte noch Nahrung finden. Außerdem wurde entlang eines Abschnittes eine Saatgutmischung zur Schaffung eines Blühstreifens ausgebracht. Klaus Bliem, der Leiter der Forststation Schlanders, und Monika Wielander Habicher dankten allen, die die Vorarbeiten geleistet und mitgeholfen haben, das Projekt umzusetzen. Sie kündigten an, dass das Pilotprojekt im nächsten Jahr fortgesetzt werden soll und hoffen außerdem, dass die Aktion auch in anderen Orten bzw. Gemeinden Nachahmung findet.