Die Melager Alm ist sehr günstig gelegen und wird schon seit vielen Jahren Touristisch genutzt

Wirtschaft hat viele Gesichter

Melager Alm und MK Burgeis als Themen des 12. Wirtschaftstreffens 

Publiziert in 10 / 2018 - Erschienen am 20. März 2018

Burgeis - Ideen aufs Tapet bringen, über Vorschläge diskutieren und Synergien ausloten. Das sind die wichtigsten Ziele der Treffen des Wirtschaftsbeirates der Raiffeisenkasse Obervinschgau. Beim 12. Treffen, das am 13. März im Kulturhaus in Burgeis stattfand, stellte Ferdinand Köllemann, der langjährige Obmann der Alminteressentschaft Melag, die Melager Alm vor, während der Obmann der Musikkapelle Burgeis, Aaron Punt, über die Bedeutung der Musikapelle sprach. Ferdinand Köllemann (im Bild) erinnerte eingangs an die Geschichte der Alm, an verschiedene Sanierungs- bzw. Baumaßnahmen und an nicht wenige Anzeigen und weitere Rückschläge, die hinzunehmen waren, jedoch immer wieder bewältigt werden konnten. War der ursprüngliche Zweck der Alm die Alpung von Tieren der Interessenten zur Einsparung von Futtermitteln – die Heunot war früher gefürchtet – und die Veredelung der Milch zu Käse und Butter, so wird beim neuzeitlichen Zweck laut Köllemann vor allem auf Rohmilchprodukte Wert gelegt. 

Nachhaltige Entwicklung

Die Interessentschaft möchte Rahmenbedingungen für eine nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in Langtaufers schaffen. Die Melager Alm war eine der ersten Südtiroler Almen mit touristischer Nutzung. 1986 wurde die Jausenstation eröffnet, zunächst nur im Sommer. Für eine touristische Nutzung sprechen seit jeher die günstige geografische Lage der Alm und deren gute Erreichbarkeit. Mehrfach betont hat Köllemann die Notwendigkeit, den landwirtschaftlichen Teil vom touristischen klar zu trennen, auch was die Gebäude betrifft. Zu den größten Herausforderungen des landwirtschaftlichen Teils gehört derzeit die eher schwache Bestoßung: „Für die neue Saiosn haben nicht noch zu wenig Kühe.“ In der Regel verbringen bis zu 46 Kühe und ca. 90 Stück Jungvieh den Sommer auf der Melager Alm. Mit dem landwirtschaftlichen Teil ist es laut dem Obmann nicht möglich, schwarze Zahlen zu schreiben. 

Schließung verhindert

Zusammenfassend meinte er, dass es trotz vieler Schwierigkeiten und unliebsamer Streitereien, auch gerichtlicher Natur, gelungen ist, eine Schließung der Alm zu verhindern. 2016 hat sich der Ausschuss für einen Umbau entschieden. Mit den Bauarbeiten wurde im April 2017 begonnen. Im Herbst 2018 soll die energetische Sanierung des gesamten Gebäudes in Angriff genommen werden. Die derzeitigen Erfolge sind laut Köllemann auf die gute Zusammenarbeit innerhalb der Interessentschaft zurückzuführen, auf die Unterstützung der Fraktion Langtaufers, die Zusammenarbeit mit der Forstverwaltung, dem Bezirksamt für Landwirtschaft und dem Amt für Bergwirtschaft sowie die Unterstützung der Gemeinde Graun. Die Melager Alm ist ein beliebtes Ziel für Wanderer, Langläufer, Tourengeher, Bergsteiger und Erholungssuchende. Noch sehr viel Luft nach oben sieht Köllemann im Ausbau des Bereichs Langlauf. Die Melager Alm sei nicht nur für Langtaufers wichtig, sondern für das ganze Oberland. „Mit den bereits getätigten und noch durchzuführenden Umbauarbeiten ist der Fortbestand der Melager Alm auch auf lange Sicht gesichert“, gab sich der Obmann überzeugt.

Musikkapelle als Wertschöpfungsträger

Die vor 200 Jahren gegründete Musikkapelle Burgeis fördert seit jeher die Dorfgemeinschaft und bietet den Mitgliedern eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung an. Zusätzlich dazu verwies Obmann Aaron Punt (im Bild) auch auf die nicht zu unterschätzende Bedeutung der Musikkapelle als Wertschöpfungsträger für Burgeis und die gesamte Region. In den 1980er und 1990er Jahren galt die Musikkapelle als Aufbauverein für den Tourismus in Burgeis. Punt: „Es wurden sehr viele Partnerschaften geschlossen, durch die Musikkapelle kam sehr Geld aus Deutschland nach Burgeis und die ersten Gäste kamen durch die Musikkapelle zu uns.“ Der Obmann erinnerte auch an die Finanzierung und den Bau des Kulturhauses durch Spenden aus Deutschland. Die derzeit größte Herausforderung sind die 200-Jahr-Feierlichkeiten der Musikkapelle vom 25. bis zum 27. Mai. Nach dem Jahreskalender 2018, der der Jubelkapelle gewidmet wurde, und dem Jubiläumskonzert am 3. März wird derzeit zusammen mit Rai Südtirol an einem Film gearbeitet. Auch eine Festschrift ist in Vorbereitung. Zum Festprogramm Ende Mai gehören: Zeltfest mit Feldmesse und Umzug, Nacht der Stars, Blasmusikfest, moderner Blasmusikwettbewerb, regionaler Bauernmarkt und weitere Veranstaltungen. Es werden mehrere tausend Besucher erwartet. Burgeis hat 3 offizielle Partnerschaften und 20 musikalische. „Wir rechnen mit einer Umsatzgenerierung für die Region im 6-stelligen Bereich“, so Punt.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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