„Wir versündigen uns an kommenden Generationen“
Bürgerinitiative Rabland legt ihre Sichtweise dar.
Töll - In der Gemeinderatssitzung vom 26. April könnte für den Ortsteil Rabland eine Entscheidung fallen, die Dorfbild und Landschaft einschneidend und nachhaltig prägen könnte. Davon waren Hans Bonani, Erwin Pircher und Andreas Gögele überzeugt. Die Sprecher der Bürgerinitiative Rabland hatten zu einer Pressekonferenz geladen, um noch einmal ihre Sichtweisen auf eine mögliche Verkehrslösung für Rabland darzulegen. Punkt für Punkt wurde die Entwicklung aufgezeigt vom Gemeinderatsbeschluss 2014 mit der Entscheidung für die „Vereinsheim-Variante“ über den Sinneswandel in der Bürgerversammlung vom November 2015 durch die Kostenfrage von Landeshauptmann Arno Kompatscher bis zum Variantenvergleich in der Bürgerversammlung vom Februar 2017. Zuvor lag das Ergebnis einer Unterschriftensammlung der Bürgerinitiative auf, mit der 975 Rablander Bürger die vom Gemeinderat 2014 beschlossenen Variante V befürworteten. Als Experte für Tunnelbau und Umfahrungslösungen wurde Ingenieur Manfred Ebner zu Rate gezogen, der seinerseits verschiedene, kostensenkende Optimierungen der Gesamtuntertunnelung ausarbeitete. Zur Überraschung der Bürgerintiative wurde am 16. Februar die um 100 bis 150 Meter nach Süden gerückte Variante D mit verkürzter Tunnellösung nicht der optimierten, sondern der „älteren“ Variante V gegenübergestellt. „Dadurch würden wir uns eine neue Verkehrsader durchs Dorf bauen, für alle Gäste sichtbar und 30.000 m2 Kulturgrund verschlingend“, gab Bonani zu bedenken. Auf sein Eigeninteresse als Grundbesitzer angesprochen, meinte er: „Es ist wohl legitim, dass ich nicht dafür sein kann, die Felder eines der ältesten Höfe des Vinschgau mit einer Schnellstraße zu durchschneidem.“ Es sei aber eine Tatsache, warf Gögele ein, dass Rabland die nächsten Wohnbauzonen an einer viel befahrenen Straße ausweisen müsse. Tatsache sei auch, dass der Bürgermeister sich einfach über die Willensbekundung von fast 1.000 Bürgern hinwegsetzt und auch die Vorteile der „Deckelbauweise“ in Frage gestellt habe. Es sei absurd, dass ausgerechnet die Verwaltung von Partschins gegen eine Untertunnelung von 970 m sein könne, während sämtliche Gemeinden mit ähnlichen Verkehrsproblemen versuchen, den Verkehr unter die Erde zu bringen. „Wir tun uns schwer, den Sinneswandel des Bürgermeisters und der Räte, die den Beschluss 2014 gefasst hatten, zu erklären“, stellten die drei Vertreter fest. Um Geld zu sparen - 4 Millionen bei Gesamtkosten von 40 bis 45 Millionen Euro - würden die Verwalter kommenden Generationen die Zukunft verbauen und der Landschaft irreversiblen Schaden zufügen.