„Wir sind im Grunde lächerlich klein“
Sulden - Am Beispiel 13 großer Berge der Welt beleuchtete Reinhold Messner am 2. August bei seinem Vortrag „Weltberge m4“ im Freizeitzentrum in Sulden das Verhältnis Mensch-Berg. Vor über 800 Besuchern zeigte der dreidimensionale Satelliten-Aufnahmen des als heilig geltenden Berges Kailash, des Matterhorns, des Mont Blanc und weiterer großer Berge auf der ganzen Welt. Mit „m4“ bezeichnete Messner die 4. Dimension, „jene, die wir Menschen den Bergen geben.“ Für Einheimische gelten bestimmte Berge als heilig. „Der Respekt vor den Bergen ist oft religiöser Natur, aber nicht nur“, führte Messner aus. „Wir Menschen sind im Grunde lächerlich klein im Verhältnis zu den großen Bergen.“ Mit moralischen Maßstäben sei das, was mit Menschen an großen Bergen passiert, nicht messbar. Der Mensch sollte lernen, auf ausgefeilte Technologien im Alpinismus zu verzichten, „denn die Gefahr gehört zum Berg dazu.“ Er bemühe sich zu ergründen, „was in uns drinnen passiert, wenn wir uns den Bergen stellen.“ Auch auf die Entwicklungsgeschichte des traditionellen Bergsteigens ging Messner ein. Zur neuen Generation von Bergsteigern und Kletterern meinte er, dass auch sie stets bemüht sind, bisher Unmögliches möglich zu machen. Die prominenteste Besucherin des Vortrages war die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel, die von Ende Juli bis Anfang August zusammen mit ihrem Mann Joachim Sauer ihren traditionellen, einwöchigen Sommerurlaub in Sulden verbrachte. Logiert hat sie erneut im Hotel „Marlet“. Nach dem ersten Teil des Vortrages nutzen viele Besucher die Möglichkeit, sich von Angela Merkel und Reinhold Messner Bücher signieren zu lassen.