Wasserleitgedanken

Publiziert in 27 / 2016 - Erschienen am 20. Juli 2016
Ob die Kriege der Zukunft um Wasser statt um Öl geführt werden, ist nicht unumstritten. Für viele Staaten sei es billiger, Produkte, zu deren Herstellung viel Wasser nötig ist, im Ausland zu kaufen und damit indirekt Wasser zu importieren. Man spricht von „virtuellem Wasser“. Japan, China, Indien und die meisten europäischen Staaten sind so genannte „Netto-Wasserimporteure“. Ein sehr heikles Thema ist aber die Privatisierung der Wasserversorgung. Wasser ist – laut EU-Parlament – „ein öffentliches Gut, keine Handelsware“, der Zugang zu sauberem Wasser seit 2010 sogar ein von der UNO anerkanntes Menschenrecht. Doch der internationale Wassermarkt wird von wenigen britischen und französischen Konzernen beherrscht und privates Profitstreben und die Garantie des Rechts auf Wasser beißen sich oft. In Ländern wie Griechenland und Portugal gibt es bereits Beispiele von eklatanten Preiserhöhungen seit der Privatisierung. Irgendwann kommt noch jemand auf die Idee und privatisiert Sonnenlicht und Gravitation. Dann müssen wir dafür bezahlen, dass wir am Strand braun werden und am Boden bleiben. z
Christian Zelger
Christian Zelger

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