Wasser dem Stier und Geld der TuF AG
Der Malser Gemeinderat hatte 21 wichtige und gewichtige Tagesordnungspunkte zu behandeln.
Mals - Den Auftakt machte allerdings die Vorstellung der neuen Mitarbeiterin im Sekretariat, Evelyn Steiner. Der erste Tagesordnungspunkt e betraf die Genehmigung der Abschlussrechnung der Gemeinde Mals für das Finanzjahr 2018 und die Verwendung des Verwaltungsüberschusses von 3,4 Millionen Euro. Dies führte zu 3 Bilanzänderungen. Durch die Anpassung des Investitionsprogrammes waren alle Bereiche quer durch die Großgemeinde betroffen –vom Brunnen vor dem Malser Rathaus bis zur Instandhaltung von landwirtschaftlichen Wegen in Matsch. Alle Änderungen wurden mehrheitlich, genehmigt. Die meisten Stimmenthaltungen oder Gegenstimmen, aber auch Nachfragen kamen aus der Gruppe „Offene Gemeindeliste“. So durch Johann Ziernheld zum Thema Parkplätze in Burgeis. Listenkollegin Ruth Kofler Fabi verlangte Informationen zum Kunstrasen. Anna Waldner, SVP, fand den Beitrag von Euro 50.000 für den Brunnen beim Stier am Rathausplatz zu hoch. Sibille Tschenett, Gemeindeliste, wollte klare Worte, falls es sich bei dem Brunnen-Vorhaben um eine Künstlerförderung handle. Die 2. Bilanzänderung wurde bei 3 Gegenstimmen und 2 Enthaltungen mehrheitlich genehmigt. Auf 3 Gegenstimmen und eine Enthaltung stieß auch die Verordnung zur Videoüberwachung mit den Standplätzen Parkplatz Marienberg, Hauptplatz, Musikschule, Staatsstraße in beide Richtungen, an der Abzweigung nach Matsch und auf dem Bahnhofareal. Eine rege Diskussion, aber einen einstimmigen Beschluss ergab die Vorstellung des Vorprojekts zur Umgestaltung des Schwimmbades mit Investitionskosten von 1,6 Millionen Euro für die Erweiterung des Saunabereichs und 6,7 Millionen Euro für die Anpassung des Schwimmbades. Vorgesehen sei ein „Erlebnisbad für den oberen Vinschgau“, merkte der Bürgermeister an. Dies führte zur Frage, wie sich die anderen Gemeinden dazu verhalten. Darüber sei noch zu diskutieren, meinte Bürgermeister Veith. In eindrucksvollen Computergrafiken wurden eine Turmkonstruktion mit 120-m-Rutsche, ein großzügiger, nach Norden erweiterter Außenbereich und eine ummauerte Saunalandschaft gezeigt. Anregungen für mehr Platz beim Kinderbecken, der Aufruf, die Senioren nicht zu vergessen, und der Hinweise, dass alle Hotels schon Wellness-Anlagen hätten, kamen von mehreren Seiten. Den lebendigen „Schlussakkord“ bewirkte Tagesordnungspunkt 18. Dazu mussten Joachim Theiner und Andreas Bernhart wegen Befangenheit den Saal verlassen. Das Schwimmbad in der derzeitigen Situation und das jährliche Defizit hatten die Touristik & Freizeit AG (TuF AG) bewogen, einen Antrag um Erhöhung des Führungsbeitrages von vertraglich festgesetzten 120.000 Euro auf 240.000 Euro zu stellen. Die Erhöhung wäre eine Sache, aber es knacke bei der Mehrwertsteuer, die der TuF AG ja verloren gehe, so der Bürgermeister. Es wurde gefragt, ob man bei der Führung nicht zu spät reagiert habe. Vizebürgermeister Josef Thurner nannte das Hallenbad eine soziale Einrichtung. Referent Andreas Heinisch meinte, ein Schwimmbad sei immer ein Klotz am Bein. Bürgermeister Veith schlug vor, den Antrag abzulehnen, die Führung der E-AG zu übertragen und mit dem ASV Mals zusammenzuarbeiten. Tschenett möchte die Übertragung der Führung nicht übers Knie brechen. Mit einer Enthaltung wurde der Antrag der TuF AG abgelehnt.