„Wären wir ein paar Minuten später erwacht,...“

Publiziert in 30 / 2015 - Erschienen am 2. September 2015
Taufers i.M. - Die Spuren bzw. Folgen des Großbrandes, der in der Nacht auf den 23. August in Taufers i.M. stundenlang gewütet und drei Häuser, drei Städel sowie eine Tischlerei zerstört hatte, waren auch in der vergangenen Woche noch deutlich zu sehen, zu hören und zu riechen. Mit noch immer fassungslosen Blicken wurde am 27. August der Abriss von zwei der betroffenen Wohnhäuser mitverfolgt. Die Städel waren bereits im Zuge der Nachlöscharbeiten abgebrochen worden. „Wären wir ein paar Minuten später erwacht, hätten wir das Haus wohl nicht mehr lebend verlassen“, sagte Werner Christandl dem der Vinschger. Als er die Sirene hörte, eilte er sofort in den Hausgang. Hinter dem Fenster des WCs loderten bereits die Flammen. Er rannte zurück ins Schlafzimmer und forderte seine Frau sofort zum Verlassen des Hauses auf. Nachdem er den Hund ins Freie gelassen hatte, verließ Werner Christandl das brennende Haus über den Balkon. Seine Frau eilte über den Hauseingang ins Freie. Alles, was Christandl retten konnte, als er noch einmal rasch in die Stube rannte, waren ein paar Fotoalben. Für zwei der drei betroffenen Familien stellte die Gemeinde Altenwohnungen zur Verfügung. „Für eine weitere Familie ist der Umzug in eine Wohnung des Wohnbauinstituts vorgesehen“, sagte Bürgermeisterin Roselinde Gunsch Koch am Donnerstag. Offizielle Angaben über die Brandursache lagen bis dahin noch nicht vor. Geredet wird viel, gemutmaßt ebenso. Auch das Wort „Feuerteufel“ ist nicht selten zu hören. Unbegründet sind bestimmte Ängste wohl nicht, denn im Vinschgau kam es seit Mitte 2014 mehrfach zu Bränden. Die materiellen Schäden in Taufers sind groß. Der Inhaber der Tischlerei, Hansjörg Rufinatscha, verlor die Existenzgrundlage. Der erlittene Schaden ist nur zum Teil durch die Versicherung gedeckt. Froh sind alle darüber, dass keine Menschen verletzt wurden. Die Bürgermeisterin sicherte den Brandopfern zu, dass die Gemeinde alles in ihren Möglichkeiten Stehende tun werde, um Hilfe zu leisten. Auch folgendes Spendenkonto bei der Raiffeisenkasse Prad-Taufers hat die Gemeinde unmittelbar nach dem Großbrand für die Brandopfer eingerichtet: IBAN IT 54 J 08183 59020 000905261198; SWIFT-Code RZSBIT21527. Alle beteiligten Feuerwehrleute haben unter der Einsatzleitung des Tauferer Kommandanten Johann Spiess sowohl während des Einsatzes als auch nachher Großartiges geleistet. Groß sind auch die Hilfe und Solidarität seitens der Bevölkerung. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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