Vereinshaus in Sicht?
Gemeinde Laas erwägt Ankauf des Areals „Muther Friedrich“
Laas - Der Bau eines Vereinshauses in Laas ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner im Marmordorf. 2018 hatte die damalige Gemeindeverwaltung das „Koch Kreszenz“-Areal als Standort ins Auge gefasst. Nun wird das Areal „Muther Friedrich“ als Standort in Erwägung gezogen. Wie die Bürgermeisterin Verena Tröger bei der Gemeinderatssitzung am 30. April in Beantwortung einer Anfrage des Ratsmitgliedes Walter Verdroß (Bürgerliste) bestätigte, wird die künftige Nutzung dieses Areals als Vereinshaus-Standort grundsätzlich in Betracht gezogen und geprüft. Es müsse vor allem der finanzielle Aspekt genau ausgelotet werden und in die Planung mit einfließen. Walter Verdroß hatte im Namen der Bürgerliste vorgeschlagen, das gesamte Areal anzukaufen und alle Schritte für den Bau eines Vereinshauses einzuleiten. Das Areal, das 2 Gebäude sowie Grund- und Gartenflächen umfasst, liege mitten im Dorf zwischen Bahnhof und Hauptstraße und sei somit auch verkehrstechnisch günstig gelegen. Außerdem gebe es Parkplätze in der Umgebung. Die Bürgermeisterin teilte diese Argumente. Dass das Areal vom Maklerbüro Wellenzohn gekauft worden ist, sei der Gemeindeverwaltung bekannt. „Es hat diesbezüglich auch ein erstes, informatives Gespräch stattgefunden“, so Verena Tröger.
Stattlicher Überschuss
Einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat die Abschlussrechnung der Gemeinde für das Finanzjahr 2020. Vorgestellt haben das umfangreiche Zahlenwerk der Gemeindesekretär Georg Lechner und der Vizesekretär
Roland Reinalter. Einen Teil des frei verfügbaren Verwaltungsüberschusses in Höhe von insgesamt ca. 2,246 Mio. Euro wurde im Rahmen einer Haushaltsabänderung eingebaut. Dank des hohen Überschusses konnten etliche Investitionskapitel aufgestockt bzw. Geldmittel für neue Vorhaben zweckgebunden werden. Rund 170.000 Euro sind für Maßnahmen in den Grundschulen Tanas, Tschengls und Eyrs vorgesehen. Für den Ankauf eines Kommunalfahrzeuges mit Zusatzgeräten wurden 150.000 Euro zweckgebunden. 30.000 Euro sollen in das Projekt „Koundl-
wool – Naherholungszone“ fließen. Die Bürgerliste hatte in einer Anfrage angeregt, am viel benutzten „Koundlwoolsteig“ eine Verkehrsregelung bzw. ein Fahrverbot einzuführen. Die Möglichkeit eines Fahrverbotes wird laut der Bürgermeisterin in nächster Zeit vertiefend geprüft. Der Vorschlag, den dorfnahen Wandersteig aufzuwerten, sei nur zu begrüßen. Zur Anregung von Walter Verdroß, im Ärztehaus, wo derzeit die Bauarbeiten im Gang sind, 2 Arztpraxen und Räume für eine Apotheke zu schaffen und die Kindertagesstätte im „Koch/
Bonorahaus“ unterzubringen, sagte Verena Tröger, dass man am Konzept des Arzthauses nichts mehr ändern könne und solle, „weil die baulichen Maßnahmen bereits weit fortgeschritten sind.“
Viel Geld Euro für Konzepte
40.000 Euro gibt die Gemeindeverwaltung für die Erarbeitung des Gemeindeentwicklungs-
planes aus. Die Erstellung solcher Pläne schreibt das Landesgesetz Raum und Landschaft vor. „Es soll festgestellt werden, wo wir als Gemeinde Lass stehen und wohin wir wollen,“ so die Bürgermeisterin. Erarbeitet wir der Plan von der „Innovate Holding GmbH“ in Vorarlberg. Gerhard Rainalter, der Geschäftsführer der GmbH, ist im Vinschgau kein Unbekannter. Um 30.000 auf 50.000 Euro aufgestockt wurde das Kapitel „Straßenwesen“, sodass eine Verkehrsstudie für das Gemeindegebiet von Laas erstellt werden kann. Reinhard Spechtenhauser warf die Frage in den Raum, „ob es nicht schon genug Studien gibt, die in der Schublade gelandet sind.“ Der Referent Arnold Rieger meinte, dass es im Gemeindegebiet über ein Dutzend neuralgischer Verkehrspunkte gibt, die auf eine Lösung warten. Die Palette reiche von unsicheren Ein- und Ausfahrten bis hin zu Parkplatzproblemen.
„Grundsätzlich in Präsenz“
Einhellig zugestimmt hat der Gemeinderat einer Abänderung der Geschäftsordnung des Gemeinderates. Wie die Bürgermeisterin vorausschickte, sei man bestrebt, die Ratssitzungen auch in Zukunft nach Möglichkeit in Präsenz abzuhalten -
natürlich unter der Einhaltung der jeweils geltenden Covid-19-Vorgaben - und nur dann auf Online-Sitzungen umzusteigen, „wenn es absolut notwendig ist.“ Laut Georg Lechner ist die Abhaltung von Videokonferenzen, wie dies in vielen Gemeinden seit Monaten gehandhabt wird, nicht unproblematisch. Rechtlich gesehen stehen solche Videokonferenzen seiner Ansicht nach auf schwachen Füßen. Besonders bedenklich sei die freie Teilnahme für alle bzw. die Möglichkeit, dass die Sitzungen aufgezeichnet werden. Laut der jetzt geänderten Geschäftsordnung erfolgt die Teilnahme an den Ratssitzungen in der Regel immer durch persönliche Anwesenheit. Im Fall eines Verbotes von Sitzungen in Präsenz können diese über Videokonferenzen abgehalten werden, wobei eigene Regen gelten. Vorgesehen ist u.a., dass man sich vor der Teilnahme registrieren muss.