In ungezwungener und lockerer Atmosphäre wurde in der Tschenglsburg über das Thema „Verantwortung und Selbstvertrauen“ nachgedacht und diskutiert.

Verantwortung und Selbstvertrauen

Publiziert in 15 / 2018 - Erschienen am 24. April 2018

Tschengls - In lockerer Runde und in ungezwungener Atmosphäre wurde am 18. April in der Tschenglsburg über das Thema „Verantwortung und Selbstvertrauen“ nachgedacht und diskutiert. Es war dies nach dem ersten offenen Stammtisch im Februar der zweite, zu dem „BASIS Vinschgau Venosta“ eingeladen hatte, dieses Mal in Zusammenarbeit mit Karl Perfler. Was in der heutigen Zeit vielen Menschen abgeht, ist das Vertrauen in sich selbst und der Mut bzw. die Möglichkeit, aus eingefahrenen Systemen auszubrechen, obwohl dies viele Menschen wollen. Das war eine der Grunderkenntnisse, die sich aus dem Gespräch herauskristallisierten. Laut Hannes Götsch (BASIS) gehe es darum, mehr selbstbestimmt und als Individuum zu agieren. Darauf zu warten, dass sich das Umfeld ändert, sei der falsche Weg. Karl Perfler informierte über die Ergebnisse seiner Befragung von 1.600 Personen (der Vinschger Nr. 13/2018) und meinte, dass der materielle Erfolg nicht das Wichtigste auf der Welt ist. „Im Gegensatz zum Sein hat das Haben in unserer Gesellschaft viel zu viel Bedeutung“, so Perfler. Mehrfach unterstrichen wurde, dass eine Erneuerung immer nur in kleinen Schritten möglich ist. Jeder sollte in diesem Sinn zunächst sich selbst fragen, was seine Bedürfnisse sind und welche Schritte er selbst konkret unternehmen will und kann. Bedauert wurde, dass heutzutage am Stammtisch oft über alles gejammert und gemeckert wird. Alle seine Deppen, angefangen von der Politik. Leider vergessen werde dabei, dass Demokratie nicht nur Recht, sondern auch Pflicht ist. Jeder sei für sich verantwortlich. Auch auf den Mangel an Orientierung und an Werten wurde verwiesen, an die Flut von Informationen, die uns täglich überschwemmt, und das Fehlen von Muße. Sogar in der Freizeit haben viele Menschen Stress pur. Als Alternativen zu den „herrschenden“ Systemen wurden Gruppen von Menschen genannt, die Gemeinschaften bilden und neue Ziele verfolgen und umzusetzen versuchen. Auch Vorschläge dafür wurden unterbreitet, wie man Orientierung gewinnen und Verantwortung für sich, seine Umwelt und die Gesellschaft übernehmen kann. Einig war man sich darin, dass das Projekt „BASIS Business and Service Incubator Schlanders“ viele Chancen für neue Wege in den Bereichen Wirtschaft, Bildung und Kultur bietet. Die Sanierung des ehemaligen Versorgungsgebäudes im Kasernen-Areal in Schlanders sind mittlerweile angelaufen. Die „palazzina servizi“ wird in das BASIS Innovations- und Gründerzentrum verwandelt. Detail am Rande: Am 18. April war auch Bischof Ivo Muser mit einer Delegation zu Besuch auf der Tschenglsburg. Ausführlich diskutiert wurde über die von Karl Perfler durchgeführte Befragung.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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