Im Foyer des Ansitzes Hendlspurg, heute Rathaus, beriet der Gemeinderat von Glurns über das soziale Anliegen der Pfarrei St. Pankratius.
Das Widum von Glurns mit dem Künstlerhaus GAP, rechts im Bild, ist ein prägender Bau in der Stadt.

Soziale Pfarre – heimatlose Kunst

Publiziert in 21 / 2019 - Erschienen am 12. Juni 2019

Glurns - In der Sitzung vom 29. Mai erläuterte Bürgermeister Alois Frank noch einmal den von ihm eingereichten und im Vorfeld schon diskutierten Antrag zum Ankauf von Pfarrgütern. Es sei Absicht der Pfarrei St. Pankratius, das Widum-Areal nach Sanierungs- und Restrukturierungsarbeiten in 5 Einheiten für betreutes Wohnen umzuwandeln. Um das Vorhaben zu finanzieren, habe die Pfarrei bei der Gemeinde um einen Beitrag angefragt. Gleichzeitig habe sie vorgeschlagen, dafür die 4 Grundparzellen in Pfarreibesitz zu übernehmen. „Dies ist sehr lobenswert“, sagte Bürgermeister Frank, „in Zukunft wird betreutes und begleitetes Wohnen von äußerster Wichtigkeit.“ Das Objekt müsse als zukunftsträchtig eingestuft und über den Ankauf der 2,7 ha umfassenden Liegenschaften durch die Gemeinde unterstützt werden. Nach aktuellem Marktwert von 27,00 Euro pro m2 muss die Stadtgemeinde in 2 Raten die Summe von 740.259 Euro berappen. Gemeindesekretär Georg Sagmeister sah im Kauf der Gründe eine Vermögensbildung für die Gemeinde. Wie man sie nutzen könnte, soll zu einem späteren Zeitpunkt entschieden werden. Der Vertreter der Bürgerliste Heinz Riedl dazu: „Ich habe Bauchweh bei dem Kauf, weil man nicht weiß, was mit den Flächen passieren soll.“ Der Einwand von Martin Prieth, ebenfalls Bürgerliste, warum sich die Gemeinde so leicht tue, diese Grundstücke zu erwerben, aber am Kauf der Wiesen in der Bannzone nicht interessiert war, wurde durch den Hinweis entkräftet, dass die Pfarrei keine Privatperson sei und somit die Güter in der Hand der Allgemeinheit verbleiben würden. Der Kauf wurde mit einer Enthaltung von 9 Räten genehmigt. Durch die Sanierung und den Umbau des Widums samt Pfarrsaal verliert das GAP (Glurns Art Point), das erste Südtiroler Atelierhaus, seinen Sitz. Die Projekt- und Arbeitsräume samt Schlafmöglichkeiten müssen verlegt werden. Auf Anfrage erklärte Bürgermeister Frank, dass derzeit noch keine Lösung oder geeigneter Ersatz gefunden worden sei. „Es ist uns ein Anliegen und wir sind auch auf der Suche nach einer endgültigen Bleibe“, bekräftigte er.

Günther Schöpf
Günther Schöpf
Vinschger Sonderausgabe

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