Power-Riegel made in Schnals
Bodybuilding und gesunde Riegel aus Eigenherstellung: Ein junges Pärchen zeigt sich innovativ.
SCHNALS - Hauptsache gesund – und gut. „Gsund und Guat“ halt. Das ist beim Schnalser Tristan Weithaler und der Marlingerin Anna Gamper Programm. Seit 1,5 Jahren sind die Beiden ein Paar. Was sie verbindet? Unter anderem die Leidenschaft zum Sport, zum Bodybuilding und der Wunsch nach einem gesunden Lebensstil. Deshalb haben der 26-Jährige, der beruflich im Büro beim Unternehmen Schweitzer in Naturns tätig ist, und die 19-Jährige, die im vergangenen Schuljahr ihre Matura erfolgreich beenden konnte, ihre eigenen Fitness-Riegel entworfen. Die Idee dazu hatten sie bereits im Dezember 2018, im Laufe dieses Jahres nahm ihr Start-up-Projekt dann so richtig Fahrt auf.
Experimente in heimischer Küche
Aber der Reihe nach: Tristan Weithaler trainiert seit neun Jahren seinen Körper, Anna Gamper seit knapp zwei Jahren. Im sozialen Netzwerk Instagram haben sich die beiden Fitnessfreaks kennen – und lieben – gelernt. Als ambitionierte Bodybuilder kommt man freilich nicht an Nahrungsergänzungsmittel vorbei. Proteinriegel, Shakes und dergleichen – jeder, der im Fitnessbereich tätig ist, kennt es. „Natürlich haben wir auch häufig solche Riegel konsumiert. Schaut man sich dabei jedoch die Inhaltsstoffe an, dann merkt man, dass so einiges in diesen Produkten nicht gerade optimal ist“, sagt das Fitness-Pärchen im Gespräch mit dem der Vinschger.
Gesunde Riegel aus natürlichen Zutaten
Ihre Idee: Gesunde Riegel aus natürlichen Zutaten herzustellen, die alle für das Bodybuilding notwendigen Inhaltsstoffe wie Proteine enthalten und zugleich auch noch gut schmecken. So haben die Beiden in der heimischen Küche rumprobiert. Tristan Weithaler, der selbst aus einer Konditorenfamilie stammt, brachte das nötige Grundwissen mit. Ihre Riegel, anfangs für den Eigengebrauch hergestellt, weckten gleich bei Freunden und Bekannten Interesse. Trainingspartner im Naturnser Fitnessstudio, wo Tristan trainiert sowie in Meran, wo Anna sich fit hält, zeigten sich begeistert. So kam es, dass das Duo sich entschied, ernsthaft mit der Produktherstellung zu beginnen. Mit Tristans Bruder, Jan Weithaler, den Inhaber der Schnalser Konditorei Weithaler, hatte man den idealen Partner sozusagen in der eigenen Familie.
Bodybuilder treffen Konditor
„Riegel mit natürlichen Inhaltsstoffen gibt es schon so einige. Das innovative an unserer Idee ist es, dass wir unser Know-how aus dem Fitness- und Bodybuildingbereich mit dem Konditorwissen meines Bruders verbinden“, so der Schnalser. Ein solches Produkt, „wo Fitnessbewusste Köpfe dahinter stecken“, sei in dieser Form südtirolweit einzigartig, betont das fitnessbegeisterte Pärchen unisono. Tristans Bruder, Jan Weithaler, hat vor sieben Jahren die heimische Konditorei übernommen. „Wir entwickeln das Konzept, entwerfen die Riegel, schauen auf die Zutaten und die passenden Inhaltsstoffe. Jan kümmert sich dann darum, dass es schmeckt“, erklären die Bodybuilder. Bei ihren Produkten verzichten sie auf Industriezucker, Weißmehl, Fett wie Butter und Margarine sowie auch auf Konservierungsstoffe. Statt Zucker verwenden sie Honig oder getrocknete Früchte, statt Sahne steif geschlagenes Eiweiß.
Apfelstrudelriegel und mehr
Ein weiterer innovativer Aspekt im Konzept des jungen Pärchens: Die Produkte werden aus Konditoreispezialitäten abgeleitet. So gibt es bereits den Apfelstrudelriegel und den Protein-Sachertortenriegel. Schon jetzt steht das Konzept für einen dritten Riegel. Im Oktober soll demnach ein veganer Riegel auf den Markt kommen. Auch wollen sie in Zukunft spezielle Südtiroler Produkte mit 100 Prozent regionalen Inhaltsstoffen entwickeln. „Um die Regionalität zu fördern und die lokalen Wirtschaftskreisläufe zu stärken“, betont das Fitness-Duo. Die Kreationen gibt es unter anderem in der Konditorei Weithaler in Katharinaberg, in der Radbar bei Staben, in der Naturnser Sportbar, bei Alpenfein in Plaus, im Platzl in Kurzras und in einigen ausgewählten Hotels. Die Riegel weisen eine Haltbarkeit von zwei bis drei Wochen auf, da sie ohne Konservierungsstoffe hergestellt werden. „Eingefroren halten sie natürlich ewig“, ergänzen die Erfinder.
Eine Lebenseinstellung
Und was hat es mit dem Namen auf sich? Was mit gesund, was mit gut im Namen habe man gewollt. „Und südtirolerisch sollte es sein, ein englisches Wort kam nicht in Frage. Lange haben wir rumgerätselt, bis uns Annas Vater den entscheidenden Input gegeben hat und sagte, wir können das Produkt ja ‚guat und gsund‘ nennen“, erinnert sich Weithaler. Aus „guat und gsund“ wurde schließlich „gsund und guat“ und ein Produkt, dessen Name für das junge Pärchen schon längst eine Lebenseinstellung ist.