Porque tengo un corazón
Schlanders - Bereits zum 7. Mal fanden in den Mittelschulklassen mit Ausrichtung nach Maria Montessori im Schulsprengel Schlanders Ende Mai die Projekttage zugunsten „Kinder für Kinder – Porque tengo un corazón” statt. Mit der diesjährigen Veranstaltung unterstützen die Schlanderser Montessori-Schüler wieder die OEW Brixen, um in Bolivien Strukturen zu schaffen, die den Kindern und Familien dort bessere Ausbildungs- und Lebensbedingungen ermöglichen, wie der Montessori-Lehrer Roman Perkmann bei der Abschlussveranstaltung der Projekttage berichtete. An Eigeninitiative hat es den Schülern dabei nicht gefehlt: in klassenübergreifenden Kleingruppen hatten sie sich mit der Geografie Boliviens, seiner Pflanzen- und Tierwelt, den Nahrungsmitteln der Bergvölker der Anden und im Besonderen mit einigen typischen Speisen, dem tropischen Regenwald, den Menschen mit ihren Tänzen und Gedichten und mit ihrer Sprache auseinandergesetzt. Sie haben das Bruttoinlandsprodukt Boliviens mit dem Italiens verglichen, haben vieles über die bolivianischen Kinder als Lastenschlepper in den Bergwerken und den gefährlichen Abbau der Bodenschätze in Lateinamerika erfahren. Besonders spannend waren für die Schüler die Informationen um den Rohstoff Lithium, der für Akkus und Batterien und somit auch für ihre Handys weltweit begehrt ist. Sie haben unter ihren Klassenkameraden eine Umfrage zum Handy gestartet, die aufschlussreiche Aussagen hervorbrachte: mit 11 Jahren bekommen die Schüler heutzutage ihr erstes Handy, sie verwenden es im Alltag hauptsächlich um SMS zu versenden, Fotos zu machen und Videos anzuschauen. Ca. 50 Apps hat jeder befragte Schüler auf seinem Handy und der Preis für ein Handy ist nach oben offen! Ruth Dietl und Sara Kofler, zwei Vertreterinnen der OEW, berichteten über ihre Projektarbeit in Bolivien: ein Projekt strebt eine Schule für Kinder mit Behinderungen an, da Integration in Bolivien noch ein Fremdwort ist. Beim zweiten Projekt bemüht sich die Projektgruppe um den Schulbesuch für alle Kinder in einem Armenviertel einer bolivianischen Kleinstadt. Judith Kerschbaumer, die Koordinatorin der Montessori-Schulen Südtirols und auch Direktor Reinhard Zangerle dankten den Schülern, Lehrpersonen und Eltern für ihr Bewusstsein für die Mitmenschen und für die Eigenaktivität. In einem „Weltmarkt“ wurden bolivianische und von den Schülern gefertigte Handarbeiten zugunsten des Projektes „Kinder für Kinder – Porque tengo un corazón“ verkauft und zwei Kubikmeter Holz versteigert.