Im Bild (v.l.): Bezirksfeuerwehrpräsident Klaus Obwegeser, die geehrten Wehrmänner Erwin Stecher, Florian Pircher, Peter Schuster, Georg Stocker, Klemens Reinstadler, Christian Horrer, Johann Alois „Hans“ Spiess, Heinrich Patscheider, Florian Fabi, Reinhold Waldner und Stephan Reinstadler sowie Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp und Landesrat Arnold Schuler; nicht im Bild Herbert Eberhard
Im Vorfeld des Bezirksfeuerwehrtages wurde das neue Mannschaftstransportfahrzeug des Bezirksverbandes Obervinschgau von Pfarrer Florian Öttl gesegnet.

„Nicht überstrapazieren“

Ereignisreiches Jahr für die Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Obervinschgau

Publiziert in 7 / 2022 - Erschienen am 12. April 2022

Mals - Die 21 Freiwilligen Feuerwehren des Bezirks Obervinschgau blickten beim Bezirksfeuerwehrtag, der am 3. April unter der Einhaltung der Corona-Regeln im Kulturhaus in Mals stattfand, auf ein ereignisreiches Jahr zurück. Zusätzlich zu vielen Einsätzen waren die Feuerwehren auch wertvolle und wichtige Partner der Gemeinden im Kampf gegen die Corona-Pandemie, man denke etwa an die Ordnungsdienste in den Testzentren. In seinem ausführlichen Rückblick ging der Bezirksfeuerwehrpräsident Klaus Obwegeser u.a. auf die Entwicklung der Mitgliederzahl ein. Die Zahl der aktiven Wehrleute im Bezirk wuchs im Vorjahr auf 831. Der Anteil der Frauen liegt bei 4%. Die meisten der insgesamt 36 Feuerwehrfrauen stellt mit 8 weiblichen Mitgliedern die Feuerwehr Prad. Auch über die Neuanschaffung von Fahrzeugen im Bezirk informierte Obwegeser, über die Teilnahme an Lehrgängen an der Landesfeuerwehrschule in Vilpian und über die vielfältige Tätigkeit des Bezirksausschusses. Mehr als notwendig gewesen sei der Ankauf eines neuen Einsatzfahrzeuges für den Bezirksverband. Das neue Mannschaftstransportfahrzeug war im Anschluss an einen gemeinsamen Gottesdienst vom Bezirksfeuerwehrkaplan Florian Öttl gesegnet worden.

Über 9.000 Einsatzstunden

Aus dem Bericht des Bezirksfeuerwehrinspektors Peter Theiner ging hervor, dass die Wehren des Bezirks Obervinschgau im Vorjahr zu insgesamt 74 Bränden und zu 409 technischen Hilfeleistungen ausrückten, wobei 9.119 Einsatzstunden geleistet wurden. Hinzu kamen 1.676 Stunden für Brandschutz- und Ordnungsdienste sowie über 11.316 Übungsstunden. Ein besonderes Augenmerk warf Theiner u.a. auf die Brandserie im Gemeindegebiet von Prad, auf einen Großbrand in einer Tischlerei in Burgeis, auf die Wasseraustritte in St. Valentin a.d.H. und auf Gebäude-Einstürze infolge starken Schneedrucks. Liebend gerne verzichten würden die betroffenen Feuerwehren darauf, zu hängengebliebenen LKWs auszurücken, „weil die Fahrer offensichtlich zu ‚faul’ sind, Schneeketten zu montieren.“ Auch entlang der Passstraße auf das Stilfersjoch komme es leider immer wieder zu Einsätzen, weil Schwerfahrzeuge das Fahrverbot missachten. Der Bezirksjugendreferent David Waldner konnte u.a. von 9 Übertritten in den aktiven Dienst und von 24 Neueintritten berichten. Derzeit gibt es im Bezirk Obervinschgau 9 Jugendgruppen mit 89 Mitgliedern. Als beachtlich bezeichnete die Bezirksfeuerwehrärztin Bettina Skocir, die in dieser Funktion im Herbst ausscheiden wird, die Zahl der Atemschutzträger. Sie stieg um 30 auf nunmehr 373.

11 Verdienstkreuze in Gold

Zu den Höhepunkten des Bezirksfeuerwehrtages gehörten die Ehrungen. Folgende 11 Feuerwehrmänner stehen seit 40 Jahren (Verdienstkreuz in Gold) im freiwilligen Dienst: Florian Fabi (Burgeis), Peter Schuster (Laatsch), Georg Stocker (Laatsch), Herbert Eberhard (Plawenn), Christian Horrer (Prad), Reinhold Waldner (St. Valentin a.d.H.), Stephan Reinstadler (Sulden), Klemens Reinstadler (Sulden), Florian Pircher (Taufers im Münstertal), Heinrich Patscheider (Ulten/Alsack) und Erwin Stecher (Matsch). Johann Alois „Hans“ Spiess (Taufers im Münstertal) wurde für seine langjährige Tätigkeit im Bezirksausschuss geehrt (Verdienstkreuz in Silber mit 2 Sternen)

Lob und Anerkennung

Die Ehrengäste sprachen den Geehrten sowie allen Mitgliedern der Feuerwehren ein dickes Dankeschön für den freiwilligen und unverzichtbaren Dienst am Nächsten aus. Hausherr und Bürgermeister Josef Thurner sagte, dass die Feuerwehren nicht zu sehr strapaziert werden dürften: „Nicht immer, wenn sie gerufen werden, handelt es sich um Notsituationen.“ Auch Klaus Obwegeser meinte in diesem Zusammenhang, „dass wir wieder etwas mehr zu unseren Kernkompetenzen zurückkehren sollten.“ Zivilschutzlandesrat Arnold Schuler dankte den Feuerwehren für ihre Mithilfe bei den Corona-Tests. Im Hinblick auf die Zukunft meinte er, dass die Herausforderungen für die Feuerwehren infolge des Klimawandels und der Häufung extremer Witterungsereignisse zunehmen werden. Auch der Landesfeuerwehrpräsident Wolfram Gapp, der über Neuigkeiten auf Landesebene informierte, wartete mit Worten des Dankes und Lobes auf. Zu den Ehrengästen gehörten u.a. mehrere Bürgermeister/innen des Bezirks, der Kammerabgeordnete Albrecht Plangger sowie Vertreter anderer Feuerwehrbezirke und verschiedener Landesämter, wie Straßendienst, Forstbehörde und Wildbachverbauung.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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