„Mutternacht“

Publiziert in 8 / 2022 - Erschienen am 27. April 2022

Schlanders - Zum achten Mal organisiert das Bildungszentrum „Haus der Familie“ in der Woche vor dem Muttertag in Zusammenarbeit mit 25 Südtiroler Organisationen die Sensibilisierungskampagne „MutterNacht“. Seit 8 Jahren werden dabei herausfordernde Themen rund um das Elternsein beleuchtet. Heuer geht es unter dem Motto „Mutterseelenallein“ um Einsamkeit und Herausforderungen rund um die Geburt und im ersten Lebensjahr des Kindes. In Schlanders findet der Aktionstag am Dienstag, 3. Mai, auf dem Hauptplatz statt. Von 10 bis 14 Uhr stehen drei weiße Stühle auf dem Platz, auf denen jeweils ein großes Daumenkino angebracht ist. Darin wird das Bild der Barbie-Puppe aufgegriffen, die in ihrer bekannten Form für ein nicht zu unterstützendes Frauenbild steht. Sieht die Puppe auf den Blättern in der Anfangsszene noch „perfekt“ aus, wirkt sie durch die Geburt zunehmend zerfleddert und in den Folgeszenen immer überforderter. Der Begriff „normal“ und die Idealisierungen rund um die Geburt und um das erste Lebensjahr des Kindes sollen damit aufgebrochen werden. Die Künstlerin Astrid Gärber und die Fotografin Tania Marcadella haben diese Barbie-Puppe bewusst als Reizfigur gewählt und beleuchten in mehreren Szenen des Daumenkinos das idealisierte Bild rund um Geburt, Frauenrollen und Situationen im ersten Lebensjahr des Kindes kritisch. Vorbereitend auf die „MutterNacht“ waren Eltern eingeladen worden, ihre Geschichten zu erzählen. Diese Erzählungen wurden in einem Buch gesammelt, das ebenfalls am 3. Mai auf dem Hauptplatz in Schlanders vorgestellt wird.

Josef Laner
Josef Laner

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