Der Bildungsausschuss Naturns freut sich über den Erfolg des Projektjahres „mitanonder im Dorf“ (v.l.): Ingrid Raffeiner, Gabriella Hofer, Stephan Prieth, Veronika Stocker, Irmengard Gatterer und Astrid Pichler; es fehlen im Bild: Katharina Erlacher und Valentin Stocker.

„Mitanonder im Dorf“

Bildungsausschuss Naturns widmet sich dem gelingenden Zusammenleben in der Gemeinde

Publiziert in 44 / 2018 - Erschienen am 18. Dezember 2018

Naturns - Der Bildungsausschuss Naturns hat das ablaufende Tätigkeitsjahr dem gelingenden Zusammenleben in der Gemeinde gewidmet. Die unterschiedlichsten Themen, die in Bezug auf Migration im weitesten Sinne auftreten, wurden auf eine unkonventionelle Art und Weise aufgegriffen und in Form von Begegnungsmomenten mit und in der Bevölkerung von Naturns unter dem Jahresmotto „Mitanonder im Dorf“ in den Mittelpunkt gestellt. „Das Thema Migration hat uns alle beschäftigt. Ausgehend von der emotionalen Diskussion rund um die Flüchtlingsankünfte wollten wir bewusst machen, wie bunt unsere Dorfgemeinschaft heute schon ist und aus wie vielen Nationen und Kulturen sie sich zusammensetzt,“ beschreibt die BA-Vorsitzende Astrid Pichler das Projekt. Zum „mitanonder reden“ wurde im Winter 2017 der Naturnser Historiker und Konfliktforscher Kurt Gritsch eingeladen. Er schilderte seine Sicht zum Thema „Menschen auf der Flucht“. Einige der aufgezeigten Daten und Fakten wurden als Bierdeckel ausgearbeitet, die in einigen Naturnser Gasthäusern bis heute aufliegen und zu mancher Diskussion anregen. Das „mitanonder frühstücken“ im Frühjahr 2018 bot den Teilnehmerinnen und Teilnehmern die Möglichkeit, sich bei einer Tasse Kaffee mit Vertreterinnen und Vertretern unterschiedlichster Religionen auszutauschen und somit einen Einblick in Religion, Tradition und Kultur zu bekommen. Bei diesem Treffen entstand die Idee zum „mitanonder essen“, einem Fastenbrechen-Abendessen, das muslimische Frauen aus dem Dorf mit großem Erfolg umgesetzt haben. Zum „mitanonder gehen“ lud das Elki Naturns in Form einer Märchenwanderung. Märchen aus aller Welt ließen Kinder und Erwachsene in unbekannte Traumwelten eintauchen. Die Grundschule hat sich in Zusammenarbeit mit der oew (Organisation für Eine solidarische Welt) auf eine Weltreise gemacht, bestens ausgestattet mit einem „Koffer mit 80 Büchern um die Welt“. Unter dem Motto „mitanonder singen und spielen“ war im Frühsommer das Theaterprojekt „Gruss und Kuss vom Pluralus“ von Selma Mahlknecht in Zusammenarbeit mit der Volksbühne Naturns, dem Kwer Theater und der Musik von Gernot Niederfriniger zu sehen, das die Migration durch einen Paradigmenwechsel in ein völlig neues Licht geführt hat. Die Naturnser Mittelschüler/innen der zweiten Klassen haben sich in ihrer Projektwoche im September mit dem „mitanonder der Kulturen“ auseinandergesetzt und ihre Projektarbeiten in Form von Liedern, Theater und Kabarett bei einem von ihnen selbst gestalteten Abend der gesamten Schulgemeinschaft und ihren Familien und Freunden im Bürger- und Rathaus vorgestellt. In der Weihnachtszeit darf man auf einen weiteren Höhepunkt gespannt sein, auf ein „mitanonder erleben“ des neuen Singspiels zur „Herberge suchen heute“ (siehe dazu Seite 49). „Wir konnten mit den Veranstaltungen zum ‚mitanonder im Dorf‘ einige Akzente setzen und freuen uns, dass so viele Naturnserinnen und Naturnser mit dabei waren. Das ist auch ein Dankeschön an die Vereine, die gemeinsam mit dem Bildungsausschuss diese kreativen Begegnungsmomente geschaffen haben. Weitere Ideen für eine Fortsetzung im Jahr 2019 sind gerne erwünscht“, fasst Astrid Pichler zusammen.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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