Mit Musik zu mehr...
...Bewusstsein für Nachhaltigkeit
Mals - In ganz Südtirol ein flächendeckendes Bewusstsein für nachhaltiges Denken und Handeln schaffen. Das ist das Ziel, das sich das Südtiroler Netzwerk für Nachhaltigkeit auf die Fahne geschrieben hat. Das Netzwerk versteht sich als eine autonome, partei- und interessensübergreifende Plattform mit einem dreifachen Auftrag. Es geht erstens darum, die 17 Ziele der Vereinten Nationen für eine nachhaltige Entwicklung landesweit bekannt zu machen und deren Zusammenspiel und Bedeutung für Südtirol und die ganze Welt aufzuzeigen. Die Palette der Ziele reicht von „Armut beenden“ und „Kein Hunger“ über gesundes Leben für alle, hochwertige Bildung und Gleichstellung der Geschlechter bis hin zu sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen, nachhaltige und moderne Energie, nachhaltiges Wirtschaftswachstum, Verringerung von Ungleichheiten in und zwischen Ländern, Schutz der Meere, Landökosysteme und Sofortmaßnahmen, um den Klimawandel und seine Auswirkungen zu bekämpfen. Zweites will das Netzwerk die Bevölkerung, sprich Vereine, Organisationen und Gruppen, rund um diese Ziele zusammenbringen, um ein konstruktive und wertschätzende Auseinandersetzung in Gang zu bringen. Drittes geht es darum, die Netzwerkpartner*Innen und deren Eigeninitiativen und Veranstaltungen mit Bezug zu diesen Zielen auf der Webseite (www.future.bz.it) sichtbar zu machen. Als einen der Wege für die Schaffung eines flächendeckenden Bewusstseins für Nachhaltigkeit nannte die Netzwerk-Koordinatorin Judith Hafner am 1. September bei einem besonderen Abend im Kulturhaus in Mals die musikalischen Abende, die das Netzwerk landesweit organisiert. Für den Abend in Mals, den das Netzwerk in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Mals und dem „Malser Weg“ veranstaltet hatte, konnten Martha Rauner, Hannes Ortler und Ernst Thoma gewonnen werden, die „Korrnliadr“ von Luis Stefan Stecher vortrugen. Zwischendurch gab es kurze Diskussions-Intermezzos. Aus den Reihen des Publikums war u.a. zu hören, dass der Begriff Nachhaltigkeit zwar von Politikern auf allen Ebenen oft in den Mund genommen werde, dass sich konkret aber so gut wie nichts tue. Auch Zweifel darüber, ob es das Netzwerk schaffen wird, konkrete Akzente anzustoßen, oder ob wir es nur mit einem weiteren „Debattierclub“ zu tun haben werden, wurden geäußert. Lauf Hafner müsse es gelingen, einen „positiven Druck aufzubauen.“ Außerdem können alle im Sinne von Nachhaltigkeit handeln, privat und im Beruf. Zur Feststellung, dass sich die Landespolitik mit der Einsetzung eines Beraters für Nachhaltigkeit nur ein Feigenblatt zurechtlegen wollte, meinte Hafner, dass es die Landesregierung und speziell der Landeshauptmann mit den Nachhaltigkeitszielen durchaus ernst meinen. Die Arbeit des Nachhaltigkeitsbeauftragten Klaus Egger sei keine leichte. Auch über Veranstaltungen, die das Netzwerk bis einschließlich 2021 geplant hat, informierte Hafner: weitere musikalische Abende, Dialoge, Online-Events, Online-Blog und Abschlusstagung in der Eurac in Bozen. Als zweite Schiene neben dem Netzwerk für Nachhaltigkeit stellte Hafner die neu entstandene Initiative „Zukunftspakt für Südtirol“ vor. Eine Gruppe von Bürgern hat ein Manifest zu diesem Thema erarbeitet. Ziel ist es, der Nachhaltigkeit in Südtirol erste Priorität einzuräumen.