Mehrere Bauvorhaben auf den Weg gebracht
Marathonsitzung des Schlanderser Gemeinderates: 2 Steinschlagschutzprojekte am Sonnenberg, Raumordnung und ein neues Musikprobelokal für Kortsch
Schlanders - In einer rund fünfstündigen Sitzung hatten sich die Schlanderser Gemeinderäte viel vorgenommen. Auf den Weg gebracht wurden zwei Projekte zum Schutz vor Steinschlag am Hang des Sonnenberges. Nachdem man bereits den Hang im Bereich des Franziskusviertels gesichert hatte, soll nun der Bereich bei der Ägidiuskirche in Kortsch und der Bereich Vogelsang oberhalb der Schlanderser Sportzone angegangen werden. Denn wie die Ausführungen von Ingenieur Lucas Pagliarini auf Basis seiner Analysen zeigten, geht von diesen roten Zonen viel Gefahr aus und das Material könne jederzeit auch zu Tal gehen. „Teilweise ist es eine dramatische Situation“, erklärte der Ingenieur. Deshalb sollen in beiden Bereichen mit der Errichtung von Steinschlagzäunen, dem Untermauern von absturzgefährdetem Material, dem Anbringen von Vernetzungen und Stahlseilen gegengesteuert werden. Kostenpunkt für die beiden einstimmig genehmigten Ausführungsprojekte: insgesamt rund 1,3 Millionen. Mit Sorge wurden die als notwendig angesehenen Maßnahmen rund um das Ensemble Ägidius gesehen, zumal der Eingriff den Blick auf die bekannte Sehenswürdigkeit mit den umliegenden Kastanienhainen langfristig verändern könnte. Deshalb müsse es auch ein großes Anliegen sein, landschaftsschützend vorzugehen und alles daran zu setzen, dass die Eingriffe über die Jahre zuwachsen. Wann genau mit den Arbeiten begonnen werden kann, bleibt aber noch offen, denn es muss noch die Finanzierung abgewartet werden.
Neues Heim für die Kortscher Musikkapelle
Einstimmig genehmigt haben die Gemeinderäte auch das Ausführungsprojekt für den neuen „Musitempl“ in Kortsch. Auf zwei Stockwerken soll der rund 2 Millionen Euro teure Bau Platz für das Proben, das Vereinsleben und das Lagern von Instrumenten und anderen Vereinsgegenständen bieten. Um zukünftiges Bauen zu regeln, hat der Rat die neue Gemeindebauordnung genehmigt. Dies war nach Einführung des Landesgesetzes für Raum und Landschaft notwendig geworden. Nur in begrenztem Ausmaß hätte die Gemeinde Gestaltungsmöglichkeiten gehabt, denn es sei viel bereits vorgegeben, wie Bürgermeister Dieter Pinggera und der Leiter der Servicestelle für Bau- und Landschaftsangelegenheiten, Manfred Horrer, betonten. Man habe dennoch versucht, in der Formulierung kleine Spielräume zu setzen und nicht alles bis ins Detail zu regeln. Verbunden mit dem Landesgesetz mussten auch die notwendigen Expertenkommissionen eingesetzt werden, die ab dem 1. Juli die Nachfolge der Gemeindebaukommission antreten. So gibt es künftig insgesamt drei Kommissionen, die zum größten Teil ausschließlich mit Experten besetzt sind. Insgesamt würden Bauvorhaben dadurch wohl aufwändiger werden, so die Prognose im Rat.