Marmor statt Holz
21 Studierende von 11 Holzbildhauerschulen in Europa wagen sich in der Berufsfachschule in Laas an den harten Stein.
Laas - Aus einem Marmorrohling nach freier Interpretation einen menschlichen Kopf meißeln. Das war die Aufgabe, der sich 21 Schülerinnen und Schüler von 11 europäischen Holzbildhauerschulen vom 12. bis zum 16. Dezember in der Berufsfachschule für Steinbearbeitung „Johannes Steinhäuser“ in Laas stellten. Je zwei Studierende der Abschlussklassen von Fachschulen in Deutschland, Österreich und der Schweiz waren ins Marmordorf gekommen, um den Werkstoff Marmor näher kennenzulernen und sich vor allem auch praktisch an ihm zu versuchen. Dass beim gemeinsamen Meißeln in der großen Werkstatt der Berufsfachschule in Laas nicht wenige Marmorsplitter absprangen und durch die Lüfte flogen, war mehr als verständlich. In das Arbeiten mit Marmor in Theorie und Praxis eingeführt wurden die sichtlich begeisterten Studierenden vom Fachlehrer-Team Bernhard Grassl, Andres Wieser, Evelyn Kuppelwieser, Benedikta Kier und Walter Blaas. Den Fachlehrerinnen und Fachlehrern dankte die Berufsschuldirektorin Virginia Tanzer bei der Übergabe der Teilnahme-Zertifikate am 15. Dezember ebenso, wie Magdalena Kolhaupt für die Hintergrundarbeit im Sekretariat, dem Gasthof „Zur Sonne“, der wieder mit günstigen Unterkunftsangeboten für die Kursteilnehmenden aufgewartet hatte, sowie allen weiteren Beteiligten. Virginia Tanzer erinnerte auch daran, wie erfolgreich alle bisherigen „Vice-Versa“-Projektwochen waren. Ins Leben gerufen hatten diese internationale Kurs-Reihe Bernhard Grassl und Andreas Wieser. Die heurige Auflage war seit 2017 die fünfte. 2020 gab es pandemiebedingt einen Ausfall. „Dank dieser Kurse ist die Berufsfachschule für Steinbearbeitung mit vielen europäischen Fachschulen vernetzt“, sagte Virginia Tanzer dem der Vinschger. Die internationale Vernetzung und der gegenseitige Austausch seien das eigentlich Wertvolle dieser seit jeher sehr gefragten Kursangebote. Apropos Austausch: im März 2023 dürfen Schülerinnen und Schüler der Berufsfachschule in Laas an Projektwochen an Holzbildhauerschulen ihrer Wahl teilnehmen. Die weiteste Anreise zur heurigen Projektwoche hatten zwei Studierende von der Berufsfachschule Holzbildhauerei und Werkskunstschule Flensburg in Deutschland auf sich genommen. Die Schule für Holzbildhauerei in Brienz im Berner Oberland war mit Livia Teuscher und Robin Tacke vertreten. Für Robin waren die Tage in Laas „hart, aber herzlich“, für Livia „spannend und eindrucksvoll.“