Mals gewinnt Mobilitätspreis
Mals/Bozen - Der von der Landesregierung erstmals ausgeschriebene, mit 10.000 Euro dotierte Südtiroler Mobilitätspreis wurde am 21. September der Marktgemeinde Mals verliehen. 18 Teilnehmer hatten ihre Projekte eingereicht, wobei die „Mobilitätsstrategie 2020“ der Gemeinde Mals die Jury überzeugte. „Die Landesregierung setzt in punkto nachhaltige Mobilität vor allem auf Partizipation und weniger auf gesetzliche Vorgaben – gerade mit dem Mobilitätspreis soll die Entwicklung innovativer Ideen und Strategien für nachhaltige Mobilität angeregt werden, denn jeder trägt Verantwortung und kann einen Beitrag leisten, nachhaltig unterwegs zu sein, was der eigenen Gesundheit und natürlich der Umwelt zu Gute kommt“, sagte Mobilitätslandesrat Florian Mussner. „Wir wollen möglichst viele Menschen motivieren, nachhaltig unterwegs zu sein, denn dieses Bewusstsein muss von unten wachsen“, betonte auch der Direktor der Südtiroler Transportstrukturen AG (STA), Joachim Dejaco. Auch der Direktor des Umweltressorts Flavio Ruffini hob hervor, dass ein Kulturwechsel angezeigt sei, um Südtirol zu einer Modellregion für nachhaltige alpine Mobilität zu machen. Die in Mals getroffenen Maßnahmen haben laut BM Ulrich Veith zu einem spürbaren Rückgang des Verkehrsaufkommens sowie einer Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel geführt. Veith verwies u.a. auf die Fußgängerzone, neue Rad- und Fußwege, das Carsharing und die Anbindung der Fraktionen mit dem Citybus. Zudem gibt es zwei Elektro-Tankstellen. Die Gemeinde tätigt alle Dienstfahrten im Elektroauto oder mit Fahrzeugen des Carsharing-Dienstes. „Die größte Herausforderung war, die Bürger miteinzubinden, aber das hat schlussendlich auch am meisten gebracht“, resümierte Veith. Der erste Mobilitätspreis wurde anlässlich der europäischen Mobilitätswoche, die jährlich vom 16. bis 22. September stattfindet, verliehen. Koordiniert wurde die Aktion vom Bereich Green Mobility in der STA. „Wir freuen uns, dass so viele mitgemacht haben und laden ein, das nächste Jahr wieder Projekte einzureichen, denn der Mobilitätspreis wird künftig jedes Jahr vergeben“, so Harald Reiterer, Koordinator von Green Mobility. LPA
Ganzheitliche Betrachtung
Die „Mobilitätsstrategie 2020“ hat die Bewertungskommission vor allem aufgrund der ganzheitlichen Betrachtung überzeugt. Es sei ein sehr stimmiges Konzept, das alle drei Säulen der nachhaltigen Mobilität, sprich das Vermeiden, Verlagern und Verbessern des Verkehrs, im selben Maß berücksichtigt. Durch eine Ressourcen sparende Planung bei der Siedlungsentwicklung werden im Bereich Mobilität nicht nur Symptome behandelt, „sondern die Ursachen und deren Wirkungen korrigiert.“ Das dreistufige Konzept sei langfristig ausgerichtet und werde nun auf Gemeindeebene schrittweise umgesetzt. Ein spürbarer Rückgang des Verkehrsaufkommens, eine Verlagerung auf öffentliche Verkehrsmittel sowie der gezielt Einsatz von E-Mobilität zeugen vom Erfolg dieser Maßnahmen. Die lokale Politik und die Verwaltung hätten mit dieser Strategie Mut und Pioniergeist gezeigt, „weshalb sie landesweit als Best Practice Beispiel gilt und eine besondere Vorreiterrolle für die nachhaltige Mobilität in Südtirol darstellt.“