Die Naturnser Gemeindeverwalter Christa Klotz Gruber, Helmut Müller, Andreas Heidegger, Michael Ganthaler, Barbara Wieser Pratzner und Astrid Pichler (von links)

Kaum Kritik

Publiziert in 7 / 2017 - Erschienen am 1. März 2017
Die Naturnser sind mit ihren Verwaltern weitgehend zufrieden. Etliche Anregungen und Vorschläge. Pfarrkirche ist sanierungsbedürftig. Naturns - Die Naturnser ­Gemeindeverwalter leisten in den meisten Bereichen eine weitgehend gute Arbeit, bei den öffentlichen Projekten und Vorhaben ebenso wie auf den Gebieten Soziales, Kultur, Sport, Familie, Tourismus und Wirtschaft insgesamt. Gezeigt hat sich das bei der gut besuchten Bürgerversammlung am 20. Februar im Bürger- und Rathaus. Kritik war kaum zu hören. Wohl aber wurden etliche Anregungen und Vorschläge unterbreitet. Einleitend informierte Bürgermeister Andreas Heidegger über die Tätigkeiten des Vorjahres und über die für heuer und die nächsten Jahre geplanten Projekte und Vorhaben. Zufrieden zeigte er sich, dass es gelungen ist, die Verschuldung der Gemeinde auf nunmehr rund 10 Millionen Euro zu reduzieren. Mit Ausnahme einer Anhebung der Steuersätze für Zweitwohnungen und Baugründe bleiben die Tarife für die Gemeindeimmobiliensteuer 2017 unverändert. Für das Trinkwasser und die Müllentsorgung ist eine Anhebung der Gebühren um 5% vorgesehen und für das Abwasser um 4%. Mehrere Großprojekte Als größere Vorhaben und Projekte der nächsten Zeit nannte der Bürgermeister den Neubau des Kindergartens in Naturns, das Projekt „Begleitetes ­Wohnen“ sowie den Neubau des Naturparkhauses. Möglichst rasch angehen will die Verwaltung auch die Neugestaltung und Verkehrsberuhigung entlang des Straßenabschnittes vom Tunnelportal West bis zur Abzweigung nach Tschirland im Ortsteil ­Kompatsch. Zu den weiteren Vorhaben gehören: Gehsteig im Ortsteil Stein, Ausweisung einer neuen Wohnbauzone in Staben, neue Wohnbauzone „Lahn“, Wohnbauzone Schweitzer, Abschluss der Dorfgestaltung in Tabland, Sanierung des alten Schießstandes und Themenweg in Tabland, Steinschlagschutzgalerie an der Fuchsbergstraße, Kanalisierung Berggebiete, neues Fernheizwerk beim neuen Gemeindebauhof für die öffentlichen Gebäude, Austausch des Bodenbelages in der Turnhalle der Mittelschule und viele weitere Projekte im Hauptort und in den Fraktionen. Alle Gesellschaftsgruppen berücksichtigen Nicht unerwähnt ließ ­Heidegger die Initiativen und Dienste, die im Gemeindegebiet in Zusammenarbeit mit Vereinen, Organisationen und Freiwilligen für die Senioren, Familien, Kinder und Jugendlichen erbracht werden. Er nannte etwa das „Essen auf Rädern“ und die Angebote für Senioren in Naturns sowie in Staben, ­Tabland und Tschirland. „Auch den Mitbürgerinnen und Mitbürgern mit Migrationshintergrund, die bei uns arbeiten und wohnen, bieten wir Hilfe und Unterstützung zur besseren Integration und Inklu­sion“, so Heidegger. Die Aufnahme von Asylwerbern sei auch für die Gemeinde Naturns eine Herausforderung, „der wir uns stellen müssen.“ Neue Wege eröffne das sogenannte SPRAR-Modell. „Es wird angedacht, nicht bis zu 30 oder mehr Asylwerber in einer einzigen großen Struktur aufzunehmen, sondern Wohnungen anzumieten, wo 5 bis 8 Menschen Platz finden“, präzisierte die für Integration zuständige Gemeinde­rätin Margot Tschager Svaldi. 95% der Mietkosten würde der Staat zahlen, den Rest die Gemeinde. Pfarrkirche restaurierungsbedürftig Bei der Diskussion wurde u.a. auf notwendige Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten in der Pfarrkirche hingewiesen. Die letzten Restaurierungsarbeiten reichen auf das Jahr 1993 zurück. Der Bürgermeister sicherte die Unterstützung seitens der Gemeinde zu. Vom Vorschlag, am Sonnenberg nicht noch etwas Neues zu bauen, sondern vielleicht ein paar Kornäcker anzulegen, zeigte sich Vizebürgermeister Helmut Müller zwar begeistert, gab aber zu bedenken, dass Private nur dann wieder Korn anbauen werden, wenn es sich auch wirtschaftlich lohnt. Aus dem Publikum kam auch die Anregung, dass sich die Verwaltung nicht nur auf neue Großprojekte konzentrieren, sondern auch daran denken soll, dass etliche öffentliche Gebäude in die Jahre gekommen und daher zu sanieren sind. Mehrere Ausschussmitglieder sicherten zu, dass sich die Verwaltung dieses Themas sehr wohl bewusst sei. Beanstandet wurde, dass einige Gehsteige und Plätze derzeit nicht gerade im besten Zustand seien. Auch im Bereich Beleuchtung bestehe mancherorts Handlungsbedarf. Noch einmal überprüft werden sollte die Möglichkeit, in der Bahnhofstraße und Etschangerstraße eine Einbahnregelung einzuführen, um die Verkehrsbelastung im Ortszentrum einzuschränken. „Wie gehen wir mit unseren jungen Leuten um?“ Auch diese Frage wurde aufgeworfen. Die Referentin ­Barbara Wieser Pratzner und JuZe-Präsident Zeno Christanell stimmten darin überein, dass der Großteil der Jugendlichen gut integriert sei. Fast alle sind in Vereinen aktiv. Viele engagieren sich ehrenamtlich. Wahr sei aber auch, dass es schwer zugängliche Gruppierungen und Einzelgänger gibt. Mehr noch als die Politik seien die Eltern und die gesamte Gesellschaft gefordert, „um auch diese Jugendlichen mitnehmen zu können.“ Christanell kündigte ein Projekt in Zusammenarbeit mit den Streetworkern in Meran an. Die Referentin Astrid Pichler verwies darauf, dass Naturns Jahr für Jahr mit einer Reihe von tollen Veranstaltungen aufwartet, die bei Einheimischen und Gästen viel Zuspruch finden. Es sei nicht zuletzt auch diese „Software“, die Naturns zu einer lebenswerten Gemeinde mache. Sepp
Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

Diese Seite verwendet Cookies für funktionale und analytische Zwecke. Lesen Sie unsere Cookie-Richtlinien für weitere Informationen. Durch die Nutzung dieser Website erklären Sie sich damit einverstanden.