Mit der Abhaltung von Vorwahlen am 16. Februar erreicht die Vorwahlzeit im Hinblick auf die Gemeinderatswahlen im Mai einen ersten Höhepunkt.
„Vorwahlen sind demokratiepolitisch sehr sinnvoll und wichtig“, sagt SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger.

Hochspannung

In einigen Gemeinden fallen am 16. Februar wichtige Vorentscheidungen

Publiziert in 5 / 2020 - Erschienen am 11. Februar 2020

Vinschgau - Mals, Latsch, Stilfs, Laas und Naturns: In diesen Gemeinden finden am 16. Februar Vorwahlen zur Ermittlung der SVP-Bürgermeisterkandidaten/innen statt. Vor allem in diesen Gemeinden ist die Spannung groß. SVP-Bezirksobmann Albrecht Plangger begrüßt es, dass im Vorfeld der Gemeinderatswahlen, die am 3. Mai stattfinden, in etlichen Gemeinde Vorwahlen abgehalten werden. „Vorwahlen sind demokratiepolitisch sehr sinnvoll und wichtig. Die Bevölkerung wird angeregt, sich rechtzeitig mit wichtigen Themen auf der Ebene der Gemeinden auseinanderzusetzen und mit dem Instrument der Vorwahlen erste Weichen zu stellen“, sagt Plangger. Er ruft zur Teilnahme an den Vorwahlen auf. Die Gemeindepolitik biete besondere Möglichkeiten des konkreten Mitgestaltens.  

Mals

Zu den spannendsten politischen Pflastern gehört die Gemeinde Mals. Die dortige SVP geht nach dem für viele überraschenden Rückzug von Bürgermeister Uli Veith mit nur einem Bürgermeisterkandidaten ins Rennen. Wer das sein wird, werden die Vorwahlen am 16. Februar ergeben. Alle Wahlberechtigen der Gemeinde sind aufgerufen, sich für einen der zwei BM-Kandidaten zu entscheiden. Der Wahl stellen sich der derzeitige Vizebürgermeister und Landwirt Josef Thurner und der Neueinsteiger Hannes Noggler, Bauer und Sohn des Landtagspräsidenten Sepp Noggler. Eine öffentliche, für alle zugängliche Kandidaten-Vorstellung findet am 13. Februar um 20 Uhr im Kulturhaus in Mals statt. Abgelehnt hatte der Malser SVP-Koordinierungsausschuss eine Kandidatur von Peppi Stecher, Ratsmitglied der Offenen Gemeindeliste Mals. Laut Plangger war schon vor 5 Jahren beschlossen worden, die SVP-Vertreter, die auf der Offenen Gemeindeliste angetreten waren, auszuschließen sowie auch den anderen Listenvertretern eine Kandidatur auf der Liste der SVP für 5 Jahre zu verwehren. Stecher bedauerte in einer Aussendung, dass die SVP Mals seine Kandidatur für die offene Bürgermeister-Vorwahl einstimmig abgelehnt hat. „Die Hand wurde gereicht. Schade, dass das Friedensangebot nicht angenommen wurde“, so Stecher.

Laas 

Offene Vorwahlen finden am 16. Februar auch in Laas statt. Um die Nachfolge von Bürgermeister Andreas Tappeiner, der aufgrund der Mandatsbeschränkung nicht mehr antreten kann, bewerben sich 4 Personen. Es sind dies die Gemeindereferentin Verena Tröger, der Kaufmann Dietmar Spechtenhauser, der Landwirt und frühere Gemeindereferent Reinhard Spechtenhauser sowie der Laaser Fraktionspräsident Oswald Angerer. Die Kandidatin und die Kandidaten werden sich am 13. Februar um 20 Uhr im Josefshaus in Laas bei einer für alle offenen Versammlung vorstellen. Zumal seit dem 6. Februar fest steht, dass die Bürgerliste Laas, die derzeit mit Benedikt Zangerle im Gemeindeausschuss vertreten ist, erneut antritt und zwar mit einem Bürgermeisterkandidaten, wird die SVP nur mit einem BM-Kandidaten bzw. einer BM-Kandidatin ins Rennen gehen. Wie der Spitzenkandidat der Bürgerliste heißt, ist noch nicht bekannt. Auch in Laas können sich nicht nur SVP-Mitglieder, sondern alle Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde an den Vorwahlen beteiligen.

Latsch 

Offene Vorwahlen für alle wahlberechtigten Bürgerinnen und Bürger gibt es am 16. Februar auch in der Gemeinde Latsch. Der Wahl zur Ermittlung der zwei SVP-Bürgermeisterkandidaten stellen sich der amtierende BM und Landwirt Helmut Fischer, die Vizebürgermeisterin Sonja Platzer, der Gemeindereferent Maura Dalla und Joachim Weiss, Landwirt und Mitglied des Gemeinderates.

Stilfs

Offene Vorwahlen gibt es am 16. Februar auch in Stilfs. Dort stellen sich für die SVP der derzeitige Vizebürgermeister Franz Heinisch, Maria Ricky Herzl, die 2018 für den Landtag kandidierte, sowie Roland Brenner, Ratsmitglied und Spartenleiter an der Sportoberschule in Mals, den Vorwahlen. Das Ratsmitglied Roland Angerer hatte sich entschieden, doch nicht an den Vorwahlen teilzunehmen, sondern sich in der „zweiten Reihe“ zu engagieren. Wer bei den Vorwahlen am 16. Februar am wenigsten Stimmen bekommt, scheidet als BM-Kandidat aus, während sich die zwei Erstgewählten am 3. Mai der Wählerschaft stellen. Im Gemeinderat in Stilfs gibt es derzeit keine Opposition. 

Naturns 

Im Gegensatz zu genannten 4 Gemeinden können sich in Naturns ausschließlich SVP-Mitglieder an den Vorwahlen am 16. Februar beteiligen. Die Zahl der SVP-Mitglieder in der Gemeinde Naturns beläuft sich auf über 500. Mit der Gemeindereferentin Astrid Pichler, dem Ratsmitglied Zeno Christanell und dem Bestattungsunternehmer Jonas Christanelll stellen sich drei Personen den Vorwahlen. In Naturns geht die SVP nicht mit einem, sondern mit zwei Kandidaten ins Rennen. Wer bei den Vorwahlen am wenigsten Stimmen erhält, scheidet somit als BM-Kandidat aus.

Graun

In der Gemeinde Graun steht bereits fest, wer sich um die Nachfolge von Heinrich Noggler bewirbt. Es sind dies die Vizebürgermeisterin Andrea Frank und der Gemeindereferent Franz Prieth. Der Koordinierungsobmann Albrecht Plangger spricht von zwei guten Kandidaten. Bereits fest steht auch der Großteil der SVP-Kandidaten für den Gemeinderat. Reschen setzt 5 Vertreter/innen auf die Liste, St. Valentin a.d.Haide 6 und Langtaufers 5, wenngleich parteiintern vereinbart worden war, dass Langtaufers nur 3 aufstellen müsste. Weil es der kleinsten Fraktion Graun vor 5 Jahren nicht gelungen ist, einen von 4 Kandidaten/innen in den Gemeinderat zu entsenden, will man sich heuer auf zwei Personen konzentrieren, sprich auf eine Frau und einen Mann. Für die Frauen wurde eine Kandidatin gefunden. Bei den Männern gibt es zwei Vorschläge. Wer auf die Liste kommt, wird am 16. Februar mit Vorwahlen in der Fraktion Graun entschieden. Ein großes Thema ist im Oberland die „Causa Kaunertal“. Wie Andrea Frank auf Anfrage bestätigte, sollte diese Causa nicht zu einem Wahlkampfthema werden oder gar als solches „ausgeschlachtet“ werden. Wie durchsickerte, dürfte die Landesregierung innerhalb weniger Wochen, jedenfalls noch vor den Wahlen am 3. Mai, eine Entscheidung fällen.

Prad

Noch etliche Fragen offen sind auch in Prad. Der amtierende Bürgermeister Karl Bernhart von der Liste Gemeinsam für Prad ist der einzige Vinschger Bürgermeister, der nicht der SVP angehört. Bernhart, der von Parteipolitik auf Gemeindeebene wenig hält, wird voraussichtlich erneut antreten, wenngleich dies offiziell noch nicht kommuniziert wurde. Noch nicht definitiv geklärt ist, wie sich die SVP, die in Prad derzeit mitregiert (Vizebürgermeister und ein Gemeindereferent), aufstellen wird. Auch Gespräche über eine eventuelle Koalitionsliste werden in Prad geführt. Bei der SVP Prad ist somit noch einiges offen. Ein möglicher SVP-Bürgermeisterkandidat ist im Gespräch. Es handelt sich um einen jungen Newcomer.

Glurns 

In Glurns deutete vor kurzem noch alles darauf hin, als würde der amtierende Bürgermeister Alois Frank als einziger BM-Kandidat der SVP ins Rennen gehen. Am Wochenende tauchte als möglicher Mitbewerber der Name von Kurt Warger, Gemeindesekretär in Prad, auf. Wie Warger am Samstag auf Anfrage erklärte, sei seine BM-Kandidatur noch nicht fix. Die Entscheidung werde erst in den nächsten Tagen fallen. Nicht ausgeschlossen ist, dass noch ein weiterer BM-Kandidat der SVP antritt. Die Bürgerliste ist derzeit mit Armin Bertagnolli im Stadtrat vertreten.  
Schluderns und Partschins sind zwei Gemeinden, in denen die SVP keine Vorwahlen angesetzt hat, obwohl die amtierenden Bürgermeister Albert Gögele (Partschins) und Peter Trafoier (Schluderns) nicht mehr antreten. In Schluderns steht bisher fest, dass für die SVP mit Sicherheit der Gemeindereferent Heiko Hauser als BM-Kandidat antritt. Ob weitere Bewerber dazukommen, stand am Wochenende noch nicht fest. „Es sind noch Gespräche im Gang“, hieß es. Der Bürgerliste Schluderns hatte die SVP schon im Jänner angeboten, auf der Liste der SVP mit unabhängigen Kandidaten antreten zu können. Auch diesbezüglich werden noch Gespräche geführt. In Partschins ist derzeit noch unklar, wer sich für die SVP um die Nachfolge von Albert Gögele bewirbt. Wie in vielen weiteren Gemeinden gestaltet ist die Kandidatensuche für den Gemeinderat auch in Partschins nicht leicht (siehe Bericht auf Seite 8).
In den übrigen Gemeinden (Schlanders, Taufers im Münstertal, Kastelbell-Tschars, Martell, Plaus und Schnals) dürfte es in Bezug auf die Aufstellung der SVP-Bürgermeisterkandidaten/innen kaum Überraschungen geben, wenngleich die Frist für neue Vorschläge noch nicht abgelaufen ist. Nach derzeitigem Stand ist davon auszugehen, dass alle amtierenden Bürgermeister/innen erneut antreten, und zwar voraussichtlich ohne SVP-Mitbewerber: Dieter Pinggera (Schlanders), Roselinde Gunsch Koch (Taufers im Münstertal), Gustav Tappeiner (Kastelbell-Tschars), Jürgen Klotz (Plaus), Georg Altstätter (Martell) und Karl Josef Rainer (Schnals).

Opposition

Neben der SVP laufen derzeit natürlich auch bei der Süd-Tiroler Freiheit sowie bei Bürgerlisten und weiteren Oppositionsbewegungen die Vorbereitungen für die Wahlen im Mai. Bereits „geoutet“ hat sich von der Süd-Tiroler Freiheit die Ortsgruppe Prad. Demnach wird die STF in Prad wieder kandidieren. Laut Alfred Theiner „wird sie sich vermutlich breiter aufstellen und ein Bündnis mit parteifreien Kandidaten eingehen.“ Wie der STF-Bezirkssprecher Benjamin Pixner bestätigte, wird die Süd-Tiroler Freiheit in fast allen Gemeinden, in denen sie derzeit in den Gemeinderäten vertreten ist, erneut antreten. Einige neue Gemeinden sollen dazukommen. Wenig bis gar nichts ist indessen von den Freiheitlichen im Vinschgau zu vernehmen.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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