Größte Baustelle im Tal steht still
Kastelbell - Nur noch drei Arbeiter sind im Bereich des Ostportals vor Ort, um die Baustelle zu beaufsichtigen. Ansonsten steht der Bau der Umfahrung Kastelbell-Galsaun - es waren teilweise bis zu 40 Arbeiter im Einsatz - vorerst still. Laut Bürgermeister Gustav Tappeiner hat die Firma E.MA.PRI.CE., die den Auftrag für den Bau der Umfahrung in einer Bietergemeinschaft mit der Passeier Bau erhalten hatte, am 17. Dezember 2021 ein gerichtliches Ausgleichsverfahren in Treviso beantragt. In finanzielle Engpässe war die E.MA.PRI.CE angeblich vor allem aufgrund von Preissteigerungen geraten. Ob es gelingen wird, mit den Gläubigern zu einem Einvernehmen zu kommen, ist derzeit noch offen. „Für uns als Gemeinde ist der Stillstand auf jeden Fall eine Belastung und wir wünschen uns sehr, dass die Arbeiten so schnell wie möglich fortgesetzt und abgeschlossen werden können“, so Tappeiner. Auf den Bauherrn, sprich das Land, werde entsprechender Druck ausgeübt. Ursprünglich war geplant gewesen, das Projekt mit Gesamtausgaben ca. 82,5 Mio. Euro Ende 2022 abzuschließen. Aufgrund einer Verzögerung infolge von Wasseraustritten im Tunnel wurde der Termin auf das Frühjahr 2023 verschoben und jetzt stehen weitere Verzögerungen ins Haus. Die Arbeiter der E.MA.PRI.CE bekommen angeblich schon seit November 2021 keinen Lohn. Etwas anders gelagert ist die Situation bei den Bauarbeiten in den Eisenbahntunnels zwischen Töll und Marling, für die ebenfalls die E.MA.PRI.CE den Zuschlag erhalten hatte. Laut der STA (Südtiroler Südtiroler Transportstrukturen AG) können die Subunternehmer direkt bezahlt werden, sodass die Hoffnung besteht, die Arbeiten, die Ende November 2021 begonnen haben, dennoch im ursprünglich geplanten Zeitraum von 8 Monaten über die Bühne zu bringen. Die Arbeiten in den Tunnels sind ein wichtiger Teil im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Vinschger Bahnlinie.