Die 400 Meter lange „Kanzelgalerie“, die im Bereich Finstermünz gebaut wird.

Geplante LKW-Totalsperre bereitet Sorgen

Publiziert in 12 / 2024 - Erschienen am 2. Juli 2024

Vinschgau - Die Reschenbundesstraße wird aufgrund des Baus der 400 Meter langen „Kanzelgalerie“ im Bereich Finstermünz voraussichtlich im Zeitraum von Oktober bis Dezember 2024 sowie im März und April 2025 ab Nauders für LKWs gesperrt. Diese geplante LKW-Totalsperre war eines der Themen, mit denen sich kürzlich die SVP Vinschgau befasste. Laut dem Bezirksobmann Albrecht Plangger sollte anstelle einer Totalsperre in den Nachtstunden und vielleicht mit einem Zeitfenster zu Mittag eine Einbahnregelung über die LKW-adaptierte Norberts-Höhe-Straße angedacht werden, sowie die Vergabe von Ausnahmegenehmigungen für die lokalen Frächter. Landesrat Daniel Alfreider müsste hierfür Verhandlungen mit den zuständigen Schweizer und Tiroler Behörden führen. Über mögliche Alternativrouten wurde kürzlich bei einer Aussprache im Ressort für Mobilität diskutiert, an der Michael Andergassen (Mobilitätsressort), Michael Prenner (lvh), Josef Negri (Unternehmerverband) und Albrecht Plangger teilgenommen haben. Konkret wurden zwei Hauptausweichrouten besprochen, die beide durch die Schweiz führen: Eine Route über Martina und eine andere über das Münstertal. Plangger hatte bereits 2019 gefordert, die Infrastruktur über Martina schwerverkehrstauglich auszubauen. Bislang wurden nur einige Kurvenradien angepasst. Die endgültige Entscheidung über die Ausweichrouten liegt vor allem bei der Schweiz. „Es wurden die bestmöglichen Alternativrouten zusammengestellt. Genauso sollte eine gute und praxisnahe Zusammenarbeit funktionieren“, sagte Alexander Öhler (lvh). Laut Michael Prenner seien langfristige Alternativrouten und Notfallpläne zu entwickeln: „Wenn essenzielle Verkehrsrouten über längere Zeiträume gesperrt werden müssen, sollte es einen Plan geben, welche Ausweichrouten befahrbar sind.“

Masterplan Stilfser Joch

Roland Brenner, der Präsident der Stilfser Joch GmbH, stellte im Rahmen der SVP-Sitzung den neuen Masterplan zur Aufwertung des Stilfser Jochs vor. Vorgesehen ist eine ganze Reihe von Maßnahmen: öffentliche Sanitäranlagen, Fahrraddepot, Recyclinghof, überdachter Veranstaltungsraum, Verkehrsberuhigung, Neugestaltung bestehender Parkplätze, Aussichtspunkte, Verlegung eines Hochspannungsmastes. Die finanzielle Abdeckung mit Mitteln aus dem Grenzgemeinden-Fonds sei mittlerweile gesichert. Im Sommer bzw. Herbst 2024 soll die Planung ausgeschrieben werden. Laut Roland Brenner habe Landeshauptmann Arno Kompatscher die Umsetzung des Projektes „Festung Gomagoi“ und Eintrittstor zur Stilfser-Joch-Straße mit Ausgaben in Höhe von ca. 8 Millionen Euro zugesagt. Auch über Probleme bei der Frühjahrsöffnung der Passstraße berichtete Brenner. Präventive Lawinensprengungen seien unbedingt notwendig und hätten aufgrund der Bestimmungen der Nationalparkordnung in Absprache mit der Lawinenkommission und dem Straßendienst zu erfolgen. Eine schriftliche Zusage aus Rom für die Einführung einer „Eintrittsgebühr“ auf der Südtiroler Seite des Stilfser Jochs sei bisher noch nicht eingetroffen.

Vinschgau eine „SVP-Hochburg“

Analysiert wurden bei der Sitzung auch die Ergebnisse der Europawahlen. Das Wahlziel, Herbert Dorfmann wieder in das Europaparlament zu schicken, wurde erreicht. Albrecht Plangger: „Der SVP Bezirk Vinschgau hat sich trotz geringer Verluste mit 63% für die SVP und Dorfmann vor allen anderen Landesbezirken als SVP-Hochburg bewiesen. Auch konnte die Vinschger SVP – im Vergleich zu den letzten Landtagswahlen – um fast 1.000 Stimmen zulegen und trotz der allgemeinen, überaus geringen Wahlbeteiligung ihre Wählerinnen und Wähler mobilisieren.“ Man werde sich jetzt verstärkt um die Ursachen der sinkenden Wahlbeteiligung kümmern und versuchen, Gegenstrategien zu entwickeln. Mit dem Landtagsabgeordneten Sepp Noggler wurden geplante Gesetzesänderungen erörtert. Zur Sprache kamen u.a. das Heimfallsrecht für das Land bei den mittleren Wasserableitungen zur Stromerzeugung sowie Änderungen bei der Verwendung der Umweltgelder aus den Großableitungen. Die SVP Vinschgau fordert mehr Verwaltungsautonomie für die Standortgemeinden. Red

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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