Der gesamte Ausschuss mit Udo Thoma, Gerald Burger, Annegret Rück, Peter Ortler und Werner Egger (v.l.) stimmte gegen die Unterschutzstellung.

Gemeinde will handlungsfähig bleiben

Publiziert in 16 / 2016 - Erschienen am 27. April 2016
Keine Sitzung ohne Palabirnbäume. Auch mit der jüngsten Ratssitzung wird das Kapitel in Prad noch nicht abgeschlossen sein. Prad - Bevor man sich im „Palabirn-Anger“ von Lichtenberg wiederfand, galt es für 14 anwesende Gemeinderäte 10 Tagesordnungspunkte abzuarbeiten. Den Vorsitz übernahm Vizebürgermeister Werner Egger. Die erste Diskussion kam mit der „Anpassung der Gemeindeverordnung über die Ausübung des Handels auf öffentlichen Flächen“ auf. Als zuständiger Referent erklärte Gerald Burger die Notwendigkeit, im Sinne der Marktbelebung leere Standplätze zu vermeiden und die Lebensmittelstände über das gesamte Areal zu verteilen. Eine kritische Bemerkung zum „Würstlstandl“ führte zur nächsten bewegten Phase. Luis Lechner sprach als „Prader Dilemma“ geschlossene Gasthäuser und zu wenig Essensplätze an. „Demnächst haben wir einen Kebab-Stand“, mutmaßte Alfred Theiner. Nicht zufällig kam die geschlossene „Neue Post“ im Zentrum zur Sprache. Angeregt diskutiert wurde auch das „Benützen der Mehrzwecksäle und -räume in Prad und Lichtenberg“. Bildungsreferentin Annegret Rück versuchte die Einstufung der Vereine und die Nutzungsvarianten zu erklären. Zu ändern war auch die Vereinbarung zur Führung des Nationalparkhauses „aquaprad“. Neuer Ansprechpartner für die Gemeinde ist die „Landesabteilung 28 Natur, Landschaft und Raumentwicklung“ der Autonomen Provinz Bozen. Mit demselben Landesamt hatte Vizebürgermeister Werner Egger am 14. April in Bozen zu tun, als eine Kommission mit Stimmenmehrheit beschloss, die im Gemeindebauleitplan eingetragenen Grünfläche im Palabirn-Anger Lichtenberg, auf der 7 Palabirnenbäume stehen, als Naturdenkmal auszuweisen. Gleichzeitig wurde der Beschluss bestätigt, dass die Wohnbauzone und die Zone für öffentliche Einrichtungen auf der betreffenden Grundparzelle bestehen bleiben. Die Reaktionen der Räte fielen unterschiedlich aus. Lechner meinte: „Ob und wann ein Naturdenkmal ausgewiesen wird, sollten wir ent­scheiden.“ Martin Ohrwalder wollte wissen, ob sich dadurch „das Procedere verzögern könnte“. Daniel Primisser sagte: „Ich kann mit dem Beschluss leben und würde jetzt den Deckel drauf tun.“ Egger fasste nochmals die Vorgeschichte zusammen, nannte 23 Stellungnahmen, von denen 19 gegen die Unterschutzstellung waren, und gab zu bedenken, dass die Landesregierung das letzte Wort habe und deren Beschluss nur mehr vor dem Verwaltungsgericht angefochten werden könne. Lechner erinnerte noch einmal: „Wir haben die Anträge zur Unterschutzstellung diskutiert und abgelehnt. Wir sollten dazu stehen, was wir immer schon verlangt haben: Die besagte Fläche soll öffentliches Grün bleiben.“ Bei einer Enthaltung stimmten 13 der 14 Räte gegen die Unterschutzstellung und für die Eintragung als öffentliches Grün. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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