Stellten den Zivilschutzplan vor: Daniel Spada und Tanja Plörer.

Gefahrenzonen und Zivilschutz

Ein „kleiner Meilenstein“ im Latscher Gemeinderat.

Publiziert in 18 / 2024 - Erschienen am 8. Oktober 2024

LATSCH - „Ich denke, wenn wir heute im Gemeinderat den Gefahrenzonenplan endgültig genehmigen können, dann ist das sicherlich ein kleiner Meilenstein“, betonte der Latscher Bürgermeister Mauro Dalla Barba bei der Gemeinderatssitzung am 30. September. Dalla Barba blickte auf die Geschichte des Plans zurück, bereits 2010 sei man mit dem Gefahrenzonenplan gestartet. „Ein weiteres Puzzlestück“, das die Planungsinstrumente der Gemeinde betreffe, schließe sich. Bereits zum Abschluss der Planungen, im November des Jahres 2023, hatte eine Bürgerversammlung im CulturForum stattgefunden. Am meisten ist das Dorf laut Gefahrenzonenplan Wassergefahren ausgesetzt. So gibt es einige rote Zonen rund um den Raminibach. Ein zweiter kritischer Punkt ist etwa im Bereich rund um den Bruggenwirt bei der Etsch in Goldrain zu finden. Anfang dieses Jahres genehmigte der Gemeinderat die „Einleitung des Verfahrens zur Genehmigung des Gefahrenzonenplans der Gemeinde Latsch“. Der Gefahrenzonenplan blieb rund ein Monat auf der digitalen Amtstafel einsehbar, um etwaige Einwände zu ermöglichen.

Zwei Rekurse

„Es gab zwei Rekurse“, so Dalla Barba. Er brachte diese vor. So sei bei einem Hof in Goldrain, der sich in der roten Zone befinde, die Rückstufung gefordert worden. Nach Treffen mit dem Techniker und einer Analyse der Situation, sei man jedoch zum Ergebnis gekommen, dass die Bewertung der Gefahrensituation bestätigt werden müsse. Bei einem zweiten Einwand ging es darum, weitere Zonen in Tarsch, wie etwa im Tarscher Tal, als rot einzutragen. Diese seien jedoch laut Klarstellung der Techniker „nicht untersuchungsrelevant“. So seien einige Zonen kartografisch nicht erfasst worden, da nur bewohnte Gebiete untersucht worden seien. Eingearbeitet wurde in den Gefahrenzonenplan hingegen im Rahmen dieses Einwandes die Zone bei der „Gumpfrei“-Rodelbahn in Tarsch. Nachdem der Gefahrenzonenplan auch von den zuständigen Landesstellen positiv begutachtet wurde, „steht der Genehmigung nichts mehr im Weg“, so Dalla Barba. Die Genehmigung im Gemeinderat erfolgte schließlich ohne Gegenstimme. Dalla Barba bedankte sich bei Vize-Gemeindesekretär Christoph Gögele sowie bei Peter Egger und Volkmar Mair von den Landesämtern und den Technikern Matthias Platzer und Konrad Messner, die im Wesentlichen für die Ausarbeitung des Gefahrenzonenplans verantwortlich waren, für die gute Zusammenarbeit.

Gemeindezivilschutzplan aktualisiert

„Die Voraussetzung, dass wir den Gemeindezivilschutzplan ajourieren können, ist ein fertiger Gefahrenzonenplan“, schlug Dalla Barba die Brücke zum Tagesordnungspunkt der Vorstellung des Zivilschutzplans. Daniel Spada von der Meraner Firma Securplan und die Ortspolizistin Tanja Plörer hatten sich hierfür im Ratssaal eingefunden. „Bereits 2014 mit dem damaligen Bürgermeister Helmut Fischer war der Gemeindezivilschutzplan ausgearbeitet worden“, blickte Spada zurück. Er gab einen kurzen Überblick über den Plan und die verschiedenen Stellen. Oberste Gemeindebehörde für den Zivilschutz ist demnach der Bürgermeister. Laut den Richtlinien müsse in Sachen Gemeindezivilschutzplan „mindestens alle 10 Jahre eine Revision gemacht werden. Dabei stehen die Aktualisierung der allgemeinen personenbezogenen Kontakte und Ressourcen, der Notfallflächen, Hubschrauberlandeplätze, Schutzbauten etc. an. Wesentlich sei auch die Integration des Gefahrenzonenplans. „Dieser ist nicht nur ein urbanistisches Instrument, sondern auch für den Zivilschutz wichtig“, unterstrich Spada. Zudem wurde der Einsatzplan aufgrund eines der größten Sorgenkinder in der Gemeinde Latsch, dem Raminibach („Lehmbach“), definiert. „Das Schlechteste was passieren kann, ist, dass wenn eine Gefahr da ist, man da erst anfängt zu diskutieren, was zu tun ist“, betonte Bürgermeister Mauro Dalla Barba. Man hoffe, dass der Katastrophenfall nicht eintrete, „aber wenn, dann soll man wissen, was zu tun ist“, so der Bürgermeister. Ortspolizistin Tanja Plörer stellte den Plan vor. Das Wasser, das vom Nörderberg kommt, fließt größtenteils unterirdisch durch das Dorf. Durch den neuen Einsatzplatz werde genau bestimmt, wohin das Wasser im Notfall geleitet wird. Es besteht die Möglichkeit, die unterirdischen Schächte zu öffnen, rechts und links auf den Straßen können Gebäude durch Sandsäcke geschützt werden. Zur Überwachung gibt es ein Auffangbecken. Die Revision und Aktualisierung des Gemeindezivilschutzplans wurde vom Gemeinderat schließlich einstimmig genehmigt.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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