Die Restarbeiten für die Fertigstellung der Umfahrung Kastelbell-Galsaun müssen europaweit neu ausgeschrieben werden; im Bild das Ostportal, links sind die Obstwiesen zu sehen, auf denen schon seit Jahren Aushubmaterial lagert.

„Es könnte schlimmer sein“

Mit einer Fortsetzung der Arbeiten an der Umfahrung Kastelbell-Galsaun ist frühestens Mitte 2023 zu rechnen.

Publiziert in 12 / 2022 - Erschienen am 5. Juli 2022

Kastelbell-Tschars - Die noch ausstehenden Tief- und Hochbauarbeiten für die Fertigstellung der Umfahrung Kastelbell-Galsaun müssen europaweit neu ausgeschrieben werden und mit der Forsetzung der Arbeiten ist frühestens Mitte des nächsten Jahres zu rechnen. „Das ist zwar ungut für die Gemeinde insgesamt und für alle Betroffenen, speziell auch für die Eigentümer der Grundflächen, wo Aushubmaterial abgelagert wurde, aber es hätte noch viel schlimmer kommen können“, informierte Bürgermeister Gustav Tappeiner den Gemeinderat am 23. Juni im Anschluss an eine rund 4-stündige Marathonsitzung (siehe eigenen Bericht). Tappeiner bezog sich auf die Entscheidung des Gerichtes in Treviso, das unlängst verfügt hatte, dass das Land als Bauherrin der Umfahrung aus dem Vertrag mit der Bietergemeinschaft, die den Auftrag für den Bau erhalten hatte, aussteigen kann. Wie mehrfach berichtet, war die Firma E.MA.PRI.CE., die den Zuschlag der Arbeiten in einer Bietergemeinschaft mit der Passeier Bau bekommen hatte, in finanzielle Schieflage geraten. „Hätte das Gericht verfügt, dass der Abschluss des Ausgleichsverfahren abzuwarten ist, würde es zu viel längeren Verzögerungen kommen“, gab sich der Bürgermeister überzeugt „und noch viel schlimmer wäre die Eröffnung eines Konkursverfahrens gewesen.“ Nun sei der Stand der Dinge so, dass der Status Quo erhoben wird: Was ist gemacht und was steht noch? Landesrat Daniel Alfreider habe ihm bestätigt, dass jetzt eine europaweite Neuausschreibung der Restarbeiten angepeilt werde, was zusätzlich zur zeitlichen Verzögerung auch mit Mehrkosten verbunden sei, „denn die Preise sind mittlerweile gestiegen.“ Mehr kosten werde aufgrund der Verzögerung und Preissteigerungen auch die Errichtung der technischen Tunnel-Anlagen. Diese Arbeiten haben noch nicht begonnen. Mit einer Fortsetzung der Arbeiten im Tunnel ist laut dem Bürgermeister frühestens Mitte 2023 zu rechnen. Nicht direkt eingreifen bzw. helfen könne das Land im Zusammenhang mit der Besetzung privater Grundflächen (Obstwiesen) als Zwischenlagerplatz für das Aushubmaterial. Daniel Alfreider hatte dem der Vinschger bereits im Jänner 2022 bestätigt, dass es sich um Privatverträge mit der Firma handelt, sodass die Firma für eventuelle Schäden aufkommen muss und nicht das Land. Wie es bei der Ratssitzung hieß, werden die betroffenen Grundeigentümer die Lage „aussitzen“ bzw. abwarten müssen, wie sich das Verfahren in Treviso weiterentwickelt, denn aussteigen darf nur das Land.

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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