Die desolate und statisch unsichere Schwimmbad-Anlage in Graun soll abgerissen werden, „bevor uns das Dach im wahrsten Sinne des Wortes auf den Kopf fällt“ (O-Ton Bürgermeister Franz Prieth).
Auf diesem Grundstück (rot schraffiert) hinter dem neuen Sitz des Weißen Kreuzes soll das neue Schwimmbad in Graun entstehen.
Bürgermeister Franz Prieth

Es bleibt nur der Abriss

Land stellt Grundfläche für neuen Schwimmbad-Standort in Graun bereit.

Publiziert in 16-17 / 2021 - Erschienen am 13. Mai 2021

Graun - In einem desolaten Zustand ist es schon seit einiger Zeit. Nun sind beim Schwimmbad in Graun auch noch statische Probleme dazugekommen. „Einige Leimbinder geraten in Bewegung, das Dach rutscht weg“, teilte Bürgermeister Franz Prieth den Ratsmitgliedern bei der jüngsten Sitzung mit, die am 10. Mai mittels Videokonferenz stattfand. „Wir haben es mit einem regelrechten Sicherheitsproblem zu tun“, so der Bürgermeister. Im Ausschuss habe man sich mit dem Thema befasst und sei zum Schluss gekommen, dass es besser sei, das Schwimmbad alsbald abzureißen als die „Ruine“ mit einem Bauzaun abzusichern. Wie der Bürgermeister weiter mitteilte, sei ein Neubau am selben Standort nicht möglich, „denn dieser Bereich scheint im Gefahrenzonenplan als rote Zone auf.“ Zu Beginn wirkten die „Neuigkeiten“ rund um das Thema Schwimmbad wie eine Hiobsbotschaft auf viele Ratsmitglieder. Merklich gebessert hat sich die Stimmung, als Franz Prieth mit einer konkreten Perspektive aufwarten konnte. So habe ihm der Landeshauptmann Arno Kompatscher kürzlich im Anschluss an eine längere Aussprache in Bozen zugesichert, dass das Land bereit sei, der Gemeinde ein rund 6.500 Quadratmeter großes Grundstück im Bereich hinter dem neuen Sitz des Weißen Kreuzes als neuen Standort für das Schwimmbad kostenlos zur Verfügung zu stellen. „Das ist eine sehr gute Perspektive, die uns zuversichtlich stimmt“, so Franz Prieth. Gehe es nach dem Wunsch des Gemeindeausschusses, sollen das bisherige Schwimmbad sowie auch die Milchsammelstelle und die Garagen der Fraktion möglichst bald abgerissen werden. Für den Neubau am neuen Standort gelte es, im Laufe des heurigen Jahres die Finanzierung auf die Beine zu stellen und ein Konzept zu erarbeiten. Die Gemeinde sei gewillt, alles daran zu setzen, damit in Graun ein neues Hallenbad mit den dazugehörigen Infrastrukturen entsteht, „und zwar in erster Linie für die Bevölkerung.“ Dass das Schwimmbad auch touristisch genutzt werden kann und soll, liege auf der Hand. Was die Milchsammelstelle und die weiteren Gebäude der Fraktion betrifft, so könne am selben Standort ein Neubau errichtet werden, zumal dieser Bereich außerhalb der roten Zone liegt. Weiterhin bemühen will sich die Gemeindeverwaltung auch um die Verlegung des großen Strommastes vor dem derzeitigen Gebäudekomplex. Weil diese Verlegung rund eine Million Euro kostet, hofft die Gemeinde auf eine starke Mithilfe seitens der Energiegesellschaft. Die Fraktion drängt laut dem Bürgermeister schon seit einiger Zeit auf einen Neubau ihrer Gebäude. Bei der Diskussion stieß der Vorschlag, das Hallenbad abzureißen und auf der Grünzone einen Neubau zu errichten, auf breite Zustimmung. Konkrete Beschlüsse hat der Gemeinderat am 10. Mai noch keine gefasst. Der Bürgermeister hatte das Thema unter dem Punkt Allfälliges zur Sprache gebracht, „um den Gemeinderat unmittelbar über die neusten Entwicklungen in Kenntnis zu setzen.“ Der Anregung mehrere Ratsmitglieder, die Bevölkerung sobald als möglich umfassend zu informieren, will der Bürgermeister nachkommen. Mehrere positive Äußerungen gab es auch zur Lage des ins Auge gefassten neuen Standortes. Erste Vorstellungen über eine mögliche Nachnutzung des derzeitigen Schwimmbad-Areals wurden ebenfalls schön geäußert. So könnte etwa eine Naherholungszoen entstehen oder ein Festplatz. Einer Diskussion rund das Thema Grundverbrauch beugte Franz Prieth insofern vor, als dass er daran erinnerte, „dass wir durch das Aufschüttungsprojekt bei den Galerien rund 8 Hektar dazugewinnen werden.“

Josef Laner
Josef Laner
Vinschger Sonderausgabe

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