Einhelliges Ja zum Haushalt
Gemeinde Kastelbell-Tschars investiert fast 3 Millionen Euro.
Kastelbell-Tschars - 10 Ratsmitglieder saßen mit FFP2-Masken im Saal des Josef-Maschler-Hauses in Tschars und 5 waren über Internet zugeschaltet. Warum er sich entschieden hatte, die Ratssitzung vom 12. Februar trotz des Covid-19-Lockdowns in Präsenz abzuhalten, begründete Bürgermeister Gustav Tappeiner damit, dass nicht alle Ratsmitglieder einen Internetzugang haben, dass der Saal groß genug sei und dass alle Covid-19-Regeln eingehalten werden könnten. Für zusätzliche Sicherheit sorgten Plexiglas-Wände zwischen den Einzeltischen. Das „Freie Bündnis Kastelbell-Tschars“ hatte die Abhaltung der Sitzung in Präsenz bereits im Vorfeld öffentlich kritisiert. „Wie soll den Bürgern der Ernst der Lage und die Notwendigkeit eines Lockdowns vermittelt werden, wenn wir uns gleichzeitig darüber hinwegsetzen?“, hatten die Räte Benjamin Zwick, Michael Niedermair und Benjamin Pixner beanstandet. Der Bürgermeister habe am Vortag mitgeteilt, die Sitzung in einer Mischform zwischen Präsenz und Online abzuhalten. Wie Gustav Tappeiner präzisierte, sei die Einladung zur Sitzung fast zeitgleich mit der Verfügung des Lockdowns erfolgt.
Dickes Investitionsprogramm
Jeweils einstimmig genehmigt hat der Gemeinderat das einheitliche Strategiedokument für die Haushaltsjahre 2021 bis 2023 sowie den Haushaltsvoranschlag für das laufende Jahr. Die Gemeindesekretärin Carmen Götsch stellte das Zahlenwerk vor. Weil es erstmals nicht mehr gelungen sei, die laufenden Ausgaben zur Gänze mit den laufenden Einnahmen zu decken, sei man gezwungen gewesen, teilweise auf andere Einnahmen zurückzugreifen. Über das Investitionsprogramm und die geplanten Vorhaben in den verschiedenen Bereichen informierten der Bürgermeister, sein Stellvertreter Manfred Prantl, die Referentin Monika Pichler Rechenmacher und die Referenten Thomas Plack und Daniel Alber. Das Investitionsvolumen umfasst knapp 3 Millionen Euro. Zu den Schwerpunkten gehören die Errichtung des Parkdecks in Tschars, der Umbau des Mehrzwecksaals in Galsaun und die Errichtung von Lärmschutzwänden an der Staatsstraße im Abschnitt der Örtlichkeit Sand bis zur Gemeindegrenze. Aber auch zahlreiche Investitionen in den Bereichen Trinkwassernetz, Schulen, Abfallbewirtschaftung, Sport und Freizeit, Gehwege, Zivilschutz und in anderen Bereichen sind vorgesehen. Die Liste der Vorhaben ist lang. Die Gemeindeverwaltung hofft, das Programm schrittweise umsetzen zu können.
Anmeldefrist für Glasfaseranschluss
Im Zusammenhang mit dem Glasfasernetz konnte der Bürgermeister auf Anfrage von Benjamin Zwick mitteilen, dass nach dem Glasfaseranschluss von Galsaun nun auch die Orte in der Talsohle von Kastelbell bis Tschars an die Reihe kommen: „Wir sind jetzt Gott sei Dank einen guten Schritt weiter. Errichtet und finanziert wird das Netz von der Infranet AG.“ Gustav Tappeiner rief Bürger und Betriebe auf, sich bis zum 20. April für einen Glasfaseranschluss zu melden. Ein entsprechendes Rundschreiben sei in Ausarbeitung. Für Private ist eine Anschlussgebühr von 100 Euro vorgesehen, für Betriebe sind es 200. Um Verbesserungen bemühen will sich die Gemeindeverwaltung im Zusammenhang mit den Wertstoffinseln. „Wir sind dabei, Lösungen auszuarbeiten, um dieses Problem in den Griff zu bekommen“, sagte Thomas Plack. Laut Matthias Tappeiner sollte es darum gehen, den bisherigen „Mülltourismus“ auszuschalten.
Ja zu Gestaltungsbeirat
Einstimmig angenommen hat der Gemeinderat einen Teil des Beschlussantrages des „Freien Bündnisses“ für die Einführung eines Gestaltungsbeirates auf Ortsebene in beratender Funktion. Demnach ist vorgesehen, dass ein solcher Beirat als beratendes Gremium für die noch zu bestellende Gemeindekommission für Raum und Landschaft eingesetzt wird. Mit der Zusammensetzung des Beirates und seinen speziellen Aufgaben soll sich auf Vorschlag des Bürgermeisters die Arbeitsgruppe befassen, die eigens eingesetzt wurde, um sich den Themen rund um das neue Gesetz „Raum und Landschaft“ zu widmen. Zurückgezogen hat das „Freie Bündnis“ den Antrag für die Erneuerung der Webseite der Gemeinde, nachdem die Referentin Monika Pichler Rechenmacher mitgeteilt hatte, dass die Erneuerung bereits in die Wege geleitet worden ist. Der Antrag des „Freien Bündnisses“ für die Schaffung einer kostenlosen Covid-19-Testmöglichkeit wurde abgelehnt, nachdem der zuständige Referent Daniel Alber und auch der Bürgermeister ausgeführt hatten, „dass es bereits Möglichkeiten zum kostenlosen Testen gibt.“ Interessierte können sich laut Alber jederzeit bei der Gemeinde melden. „Der Gemeindearzt Michele Fambri war selbst betroffen und bis zum 10. Jänner in Quarantäne. Seither führt er aber wieder Tests durch“, so Alber.