Die Terna legt los
Graun/Mals/Nauders - Die Stromnetzbetreibergesellschaft Terna hat unlängst auf der Malser Haide mit der unterirdischen Verlegung einer neuen Hochspannungslinie begonnen. Ausgeführt werden diese Arbeiten von einer Firma aus Neapel. Weitere Unternehmen wurden mit der Verlegung der Leitung im Gemeindegebiet von Graun beauftragt. Wie Bürgermeister Franz Prieth am 22. Mai ankündigte, steht zunächst das Teilstück entlang des Plonweges oberhalb des Ortsteils Dörfl in St. Valentin auf der Haide an. Diesen Weg hat die Gemeinde vor 2 Jahren mit Unterstützung des Landes im Hinblick auf die Leitungsverlegung gebaut. Keine Freude habe die Gemeindeverwaltung mit dem Zeitpunkt der für den Abschnitt Reschen-Kreuzung Schöneben geplanten Arbeiten. Das Land habe die Arbeiten zwar genehmigt, „aber wir möchten, dass sie außerhalb der Tourismushochsaison durchgeführt werden, also ab Mitte Oktober 2021“, so der Bürgermeister. Eher anfreunden könne man sich mit der Verlegung des Abschnittes entlang der Seestraße. Keine Genehmigung habe er zunächst für die Arbeiten im Bereich des Parkplatzes Piz bzw. des dortigen Camper-Stellplatzes erteilt. Die Gesamtlänge der neuen 220 kV-Verbindungsleitung über den Reschenpass beträgt knapp 24 Kilometer. Auf Tiroler Seite werden ein neues Umspannwerk in Nauders und eine neue 220 kV-Verbindung bis zur Grenze errichtet. Der Abschnitt Reschen-Glurns wird zur Gänze unterirdisch verlegt. Für den Abschnitt Agums und Prad wird ebenfalls eine unterirdische Verlegung angestrebt. Die bestehende Leitung, die im Gemeindegebiet von Stilfs über das Stilsferjoch und hinunter in die Lombardei führt, wird potenziert. Das Mammutvorhaben kostet dies- und jenseits der Grenze viel Geld. Die Kosten auf der Seite Italiens belaufen sich auf ca. 70 Millionen Euro und werden von privaten Unternehmen bestritten, die dafür günstigeren Strom aus dem Ausland beziehen können. Auf dem Informationsschild an der Baustelle in Nauders, wo ein 380/220-kV-Umspannwerk entsteht und eine 220-kV-Leitungsverbindung nach Italien errichtet wird, ist eine Investitionssumme von 75 Millionen Euro angegeben. Die Inbetriebnahme wird für 2023 angekündigt. „Wir sichern die Stromversorgung in Österreich für die nächsten Jahrzehnte“, heißt es seitens der „Austrian Power Grid AG“, der Betreibergesellschaft des Übertragungsnetzes Österreichs.