Johannes Graf Trapp als umsichtiger Gastgeber mit „Professore“ Giancarlo Puddu vom Organisationskomitee (rechts)
Seit 1259 zum ersten Mal belagerten Oldtimer die Churburg; dazwischen die kleine Südtiroler Delegation mit Rechtsanwalt Peter Linser, Hotelier Stephan Gander, Tochter Maria Lena und Unternehmerin Rita Egger.
Cecily Gräfin Trapp, Hausherrin, Valerie Trapp De Agostini, ihre Tochter, Marie Jose Gräfin Visconti, geb. Bossi Fedrigotti, eine Cousine von Johannes Graf Trapp, und Capinetta Nordio, aus Florenz und Freundin der Familie, (von links) in schattiger Distanz zum männlichen Oldtimer-Treiben.
Johannes Graf Trapp und die Fotografin Francesca Witzmann, die seit fast 50 Jahren gesellschaftliche Ereignisse in der Churburg dokumentiert.

Die Römer in Schluderns

Für einen Tag wurde die Churburg von Römern in Beschlag genommen.

Publiziert in 11 / 2022 - Erschienen am 14. Juni 2022

Schluderns - Sie kamen nicht zu Fuß und nicht in Ledersandalen. Sie trugen weder Schwert, noch Schild, sondern fuhren vilefach im offenen Cabrio vor. Fast 50 Oldtimer hatten den Parkplatz unter der Churburg besetzt. Bis auf jene, die den Geist aufgegeben haben und auf dieser Fahrt kaputt gegangen sind, würden die meisten dieser Autos Italiens Straßen seit mehr als 30 Jahren befahren, erzählte Giulio Romanazzi, einer der Organisatoren der römischen Invasion in den Oberen Vinschgau. Es sei sogar eine Vorkriegsmaschine im Einsatz, eine englische „Aston Martin Lagonda“ aus dem Jahre 1936. Jedes Jahr zum Tag der Republik, 2. Juni, organisiere der „Nuovo Circolo degli scacchi di Roma“, gegründet 1872, eine große Rundreise. Das Jubiläumsziel „150 Jahre Circolo degli Scacchi“ war „il Castello di Coira del Conte Johannes“, die Churburg. „Inzwischen organisieren wir so gut, dass sich uns meist ein Dutzend Fahrer vom ‚Automobile Club de France‘ anschließen“, so Romanazzi. Nachdem er den Kuchen in der Burgschänke am Fuße der Churburg genossen hatte, kam er ins Schwärmen und erzählte von den „Macchine significative“, den bedeutendsten Autos unter der Churburg, darunter erwähnte er „una bellissima Ferrari 275 GT 1962“ und „una rarissima Jaguar XK 140 Roadster Special Equipment“ des Marchese Romanazzi-Carducci. Nach der Bewirtung in der Burgschenke folgten die Führungen durch die Burg mit dem gemeinsamen Abschluss und dem Gruppenfoto im Burg-Garten. Entzücken und Begeisterung waren hörbar: „Che bel posto!“.

Günther Schöpf
Günther Schöpf

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