„Demenz geht uns alle an!“
Schluderns - Dieser auffordernde Titel wurde als Einladung für einen Informationsabend zum Thema Demenz gewählt, der am 21. November im Kulturhaus in Schluderns stattgefunden hat. Der Titel sollte ausdrücken, dass wir alle angehalten sind, unseren Beitrag zu leisten, um noch mehr als bisher zu informieren, vorzubeugen, zu unterstützen und die Menschen mit Alzheimer in den Mittelpunkt der Gesellschaft zu rücken. Der langjährige Primar der Geriatrie und „Memory Clinic“ am Krankenhaus Meran, Christian Wenter, leitete mit seinem Impulsreferat in das Thema ein. Er ging auf aktuell vieldiskutierte Medikamente ebenso ein, wie auf die Risikofaktoren und den alles entscheidenden Aspekt der Vorbeugung. Insbesondere die Vorbeugung haben alle Menschen selbst in der Hand, wobei 14 veränderbare Risikofaktoren 45% der Demenzfälle erklären. Zu diesen Risikofaktoren zählen auch das Rauchen und der Alkoholgenuss, die große Gefahren darstellen, an Alzheimer zu erkranken. Es stimmt hoffnungsvoll, dass die Krankheit selbst nicht häufiger wird, doch aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung steigt die Zahl der Menschen, die an ihr leiden. Auch der Vinschgau hat seine Alzheimer-Patienten, gleichzeitig aber auch das Netzwerk „demenzfreundlicher Vinschgau“, das sich, getragen vom KVW Bezirk, der Alzheimervereinigung, den lokalen Senioreneinrichtungen, den Bibliotheken und Bildungsausschüssen, für eine breite Information und Sensibilisierung zum Thema einsetzt. Am 21. November zeigten die Verantwortlichen von Schluderns in ihrer Pilotveranstaltung für Gemeinden, was Politik, Verwaltung und Vereine tun können, um die betroffenen Menschen und ihr Umfeld noch besser zu unterstützen. Hervorgehoben wurden die vielfältigen Freizeitangebote, insbesondere für Senior/innen, aber auch generationenübergreifende Initiativen, wie sie beispielsweise die Musikkapelle oder die Sportvereine schaffen. Apropos Sportvereine: Hier kam es zu intensiven Diskussionen, zumal Studien eindeutig belegen, dass das Kopfballspiel beim Fußball einen Risikofaktor darstellt. Einige Länder wie die USA oder Schottland gehen tendieren deshalb schon dazu, für Kinder und Jugendliche das kopfballfreie und damit „reine“ Fußballspiel zu propagieren. Ein Schritt, der auch hierzulande überlegenswert wäre, so Christian Wenter zum Abschluss, der selbst ein großer Fußballfan ist.