Beteiligten sich an der Aktion (v.l.): Bürgermeister Dieter Pinggera, Klara Schweigl, Gudrun Warger (stellvertretende Vorsitzende des Landesausschusses der KVW Frauen), Monika Wielander (Vorsitzende des Chancenbeirates der Marktgemeinde Schlanders), Carla Grüner, der KVW-Bezirksvorsitzende Heinrich Fliri, Armin Pinggera und Sieglinde Holzknecht.

Dann ist es zu spät

Publiziert in 22 / 2023 - Erschienen am 5. Dezember 2023

SCHLANDERS - „Wenn wir trauern, ist es zu spät“. Die schwarzen Taschentücher, welche die KVW-Frauen in Schlanders am Samstag, 25. November, verteilten, hatten eine klare Botschaft. Es sei ein Appell an die Gesellschaft, ein Appell, bei Gewalt gegen Frauen hinzusehen. Es war eine wichtige Botschaft am internationalen Tag zur Beseitigung der Gewalt gegen Frauen. An diesem Tag stand ganz Südtirol für zwei Minuten still. Pünktlich um 12 Uhr wurde im Rahmen der landesweiten Aktion „Südtirol steht still“ innegehalten. Rund 35 Geschäfte beteiligten sich an einer Schaufensteraktion. Symbolisch wurden rote Gegenstände ausgestellt, rote Stühle, rote Schuhe und mehr. Gewalt an Frauen ist in Italien und auch in Südtirol alles andere als ein Randthema: Im Durchschnitt wird jeden dritten Tag eine Frau in Italien ermordet, überwiegend handelt es sich beim Täter um den Partner, den Ex-Partner oder einen männlichen Verwandten. 2022 haben 600 Frauen in den Südtiroler Beratungsstellen für Frauen in Gewaltsituationen Beratung und Begleitung gesucht, 130 Frauen und 122 minderjährige Kinder wurden in Wohneinrichtungen aufgenommen. In Schlanders war es im August dieses Jahres zu einem Femizid gekommen. Celine Frei Matzohl war einen Tag vor ihrem 21. Geburtstag ermordet worden. Bestürzung und Fassungslosigkeit sind nach wie vor groß.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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