Klima und Artenschutz werden die größte Wirkung auf die Landwirtschaft haben: Dieser Meinung waren rund zwei Drittel der Teilnehmenden am gestrigen Webinar.
Arnold Schuler: „Pflanzliche Anbauweise ist in vielen Berggebieten wegen des Klimas nicht möglich. Viehhaltung ist dort effizient und wichtig für die Landschaft.“

Bürger halten Klimawandel für ausschlaggebend

Publiziert in 11-12 / 2021 - Erschienen am 1. April 2021

Vinschgau - Unkraut kann auch schön sein und trägt zur Artenvielfalt bei: Dies ist nur eine der Botschaften des Webinars, beim dem Landesrat Arnold Schuler zusammen mit Experten Antworten auf die Fragen der Bürger zu Klima- und Umweltschutz gab. Schuler hatte zur Diskussion eingeladen, um mit den Bürgerinnen und Bürgern über den Beitrag der Landwirtschaft zum Klima- und Umweltschutz zu diskutieren und Inputs für sein Strategiepapier zur Zukunft der Landwirtschaft zu sammeln. Ulrike Tappeiner, Professorin für Ökosystemforschung und Landschaftsökologie an der Universität Innsbruck sowie der Forscher des Institutes für Alpine Umwelt Georg Niedrist beantworteten gemeinsam mit dem Landesrat die mündlich gestellten Fragen der Teilnehmenden. Wie in den vorausgegangenen Webinaren waren die Themen auch am 30. März vielfältig: vom Artenschutz durch Schutz des Habitats, über die Bienenhaltung bis hin zur Diskussion über die Frage, ob im Sinne der Effizienz pflanzliche Anbauweisen der tierischen Produktion vorzuziehen seien. Zum letzten Punkt erklärte Schuler: „Für die Klimabilanz ist eine pflanzliche Anbauweise grundsätzlich gewiss günstiger. Weltweit sind aber viele Flächen für den Pflanzenanbau gar nicht geeignet.“ In Südtirol seien dies beispielsweise nur rund 10% der Agrarflächen. „Es ist daher eine standortangepasste Landwirtschaft erforderlich. Für unsere klimatischen Bedingungen ist die Viehhaltung effizient. Außerdem ist die Berglandwirtschaft auch für die Erhaltung des ländlichen Raumes von großer Bedeutung“, argumentierte Schuler. Zwei Drittel der Teilnehmer gaben bei einer Umfrage an, dass Klima und Artenschutz künftig die größte Auswirkung auf die Landwirtschaft haben wird. Folglich wurden auch die Konsumenten aufgefordert, durch ihre Erwartungen an die Landwirtschaft und ihre täglichen Entscheidungen - etwa im Kaufverhalten - aktiv beizutragen, die Artenvielfalt zu steigern und die Klimabilanz zu verbessern. Das Webinar zum Klima- und Umweltschutz war das letzte einer dreiteiligen Reihe (siehe Seiten 24 und 25). Nun geht es an die Einarbeitung dieser Inputs von der Bevölkerung in das Strategiepapier „LandWIRtschaft 2030“. Das Papier wird Mitte Mai vorgestellt. Es wird zukunftsweisende Maßnahmen und Schritte beinhalten und die Partnerschaft sowie die Abstimmung zwischen Landwirtschaft und Bevölkerung in den Fokus stellen.

Redaktion
Vinschger Sonderausgabe

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