„Beim nächsten Mal wird früher informiert“
Schlanders - Für Kritik bei den Anwohnern sorgte kürzlich die plötzliche Rodung eines rund 50 Meter langen Teilstückes des Lärmschutzdammes im Bereich zwischen der Staatsstraße und der Grüblstraße in Schlanders. „Als ich heute Mittag nach Hause gekommen bin, blieb mir die Luft weg: dort, wo uns und unsere Familien heute früh noch ein natürlicher Wall aus Bäumen und Sträuchern vor einer der am meisten befahrenen Straßen im Land zumindest ein wenig schützte – weg! Alle Sträucher, Bäume weg – direkter Blick auf vorbeifahrende Autos, LKWs und Traktoren mit entsprechendem Lärm und Gestank!“ schrieb eine Anwohnerin am 2. November an den Bürgermeister. Das Ganze sei in einer Nacht- und Nebelaktion erfolgt, ohne die Anwohner zu informieren. Was es mit der Aktion auf sich hat, ist einem Schreiben zu entnehmen, das mit 29. Oktober datiert ist, das aber offensichtlich nicht rechtzeitigt bzw. buchstäblich im letzten Moment an die Anrainer verteilt wurde. Aus dieser „Ankündigung von Bauarbeiten“ geht hervor, dass neben der Staatsstraße unter dem Lärmschutzdamm in 6 Metern Tiefe eine Weißwasserleitung verläuft. Bei einer Kontrolle wurde festgestellt, dass die Betonrohre, die einen Durchmesser von einem Meter haben, schadhaft sind. Zumal die Gefahr besteht, dass die Leitung zusammenbricht, „ist es dringend notwendig, die Rohre auf einer Länge von ca. 50 m auszutauschen.“ Zum Ablauf der Arbeiten schreibt der für öffentliche Arbeiten zuständige Gemeindereferent Thomas Oberegelsbacher, dass der Lärmschutzdamm nach der Rodung der Bepflanzung entfernt wird. Für die Verlegung der neuen Rohre wird der Graben abschnittsweise ausgehoben und die Rohre werden ausgetauscht. „Zum Schluss wird der Lärmschutzdamm wieder aufgeschüttet und bepflanzt“, versichert Thomas Oberegelsbacher. Die Arbeiten, die am 2. November begonnen haben, sollen laut Plan innerhalb Dezember beendet werden. Wie der Gemeindereferent dem
der Vinschger gegenüber einräumte, sei das Schreiben an die Anwohner zwar unmittelbar nach einem Ortsausgenschein am 29. Oktober aufgesetzt, jedoch mit Verspätung verteilt worden. „Beim nächsten Mal werden wir uns bemühen, die Betroffenen rechtzeitig zu informieren“, so Oberegelsbacher. Er kündigte außerdem an, „dass wir uns Gedanken machen werden, ob es sinnvoll bzw. möglich ist, im Bereich des Dammes Lärmschutzwände zu errichten.“ Entlang der Rohrleitung seien regelrechte Risse festgestellt worden. Ein Einzug von Kunststoffrohren in die bestehende Leitung sei nicht möglich, weil die Leitung nicht gerade, sondern gekrümmt verlaufe. Der Austausch der schadhaften Leitung ist eine von vielen Maßnahmen, mit denen die Gemeinde das Problem von Überschwemmungen im Dorfzentrum in den Griff kriegen will. Die Gasleitung, die in der Nähe der Weißwasserleitung verläuft, soll im Zuge der laufenden Arbeiten unberührt bleiben.