Stefan Thanei; Foto Wieser

„Möchte im Jänner wieder Rennen fahren“

Publiziert in 29 / 2006 - Erschienen am 29. November 2006
Die Weltcupsaison hat heuer leider ohne den derzeit schnellsten Vinschger Abfahrer Stefan Thanei begonnen. Der 25-Jährige hatte kurz vor dem Beginn der Saison einen schweren Bandscheibenvorfall. „Der Vinschger“ sprach im folgenden Interview mit dem sympathischen Burgeiser über seine Verletzung und über sein bevorstehendes Comeback. „Der Vinschger“: Wie kam es zu dieser Verletzung? Stefan Thanei: Begonnen hat alles am 9. Oktober, als ich in Mals nach einer Stunde Trockentraining plötzlich einen Schmerz im Rücken verspürte. Ich musste das Training sofort abbrechen und befürchtete, dass es etwas Schlimmeres sein könnte. Noch am selben Tag ließ ich mich von Therapeut Ignaz Lechthaler untersuchen. Er vermutete, dass es nur ein muskulärer Schmerz sein würde. Ich machte daraufhin zwei Tage Pause, um mich zu schonen, bevor ich mit der Nationalmannschaft ins Pitztal fuhr. Dort hatte ich anfangs noch ein gutes Gefühl, doch beim Einfahren merkte ich gleich wieder den Schmerz im Rücken. „Der Vinschger“: Was hast du dann unternommen? Stefan Thanei: Ich fuhr sofort nach Innsbruck, um mich dort von einem Spezialisten untersuchen zu lassen, doch auch dieser Arzt stellte die gleiche Prognose wie Ignaz Lechthaler. Mir blieb also nichts anderes übrig, als wieder nach Hause zu fahren. Dort hielt ich mich mit reichlich Trockentraining in Form, überraschenderweise immer ohne Schmerzen. Kurz vor Beginn des Weltcups fuhr ich mit dem Nationalteam auf das Stilfserjoch, wo die Qualifikationsrennen für den Riesentorlauf in Sölden anstanden. Abermals beim Einfahren musste ich leider feststellen, dass ich nicht in der Lage war Ski zu fahren und mir wurde nun endgültig klar, dass es sich nicht mehr um einen Muskelschmerz handeln konnte! Ich fuhr wieder nach Innsbruck und machte eine Magnetresonanz. Daraufhin stellte sich heraus, dass ich einen schweren Bandscheibenvorfall hatte. „Der Vinschger“: Wie hast du auf diese Nachricht reagiert? Stefan Thanei: Im ersten Moment war ich natürlich geschockt, in einem zweiten Moment war ich aber endlich froh zu wissen, was es war! Danach hielt ich noch kurz Rücksprache mit den FISI-Ärzten und wir entschieden gleich zu operieren, denn das war die sicherste Variante, um diesen Bandscheibenvorfall so schnell wie möglich in den Griff zu bekommen. Dieser Eingriff wurde schließlich am 26. Oktober in Innsbruck durchgeführt und verlief ausgesprochen gut. „Der Vinschger“: Wie geht es dir im Moment? Stefan Thanei: Mir geht es recht gut! Ich bin logischerweise noch eingeschränkt in meinem gesamten Bewegungsablauf, ich bewege mich deshalb im Moment noch eher vorsichtig. Ein gewisser Schmerz ist noch da. Im Großen und Ganzen geht es mir aber den Umständen entsprechend gut. Im Grunde ist es meine erste größere Verletzung, daher ist es auch ein wichtiger Lernprozess für mich. Ich darf nichts überstürzen und muss mit dem Training langsam wieder beginnen. „Der Vinschger“: Welche Art von Aufbautraining machst du derzeit? Stefan Thanei: Ich bin seit dem 13. Oktober in der Aufbauphase. Je mehr ich mich bewege, umso besser geht es mir, auch psychisch. Ich bin tagtäglich drei bis vier Stunden zu Fuß unterwegs. Mein Trainingschwerpunkt liegt demnach im Moment noch ganz klar in der Grundlagenausdauer. Es muss sich natürlich alles wieder stabilisieren, um dann wieder vermehrt das leistungsorientierte Training zu starten. „Der Vinschger“: Wann können wir mit einem Comeback von Stefan Thanei rechnen? Stefan Thanei: Ganz genau kann man das im Moment noch nicht sagen. Mitte Dezember werde ich voraussichtlich mit dem Skitraining wieder beginnen. Im Jänner möchte ich dann wieder meine ersten Rennen bestreiten. Die Basis habe ich mir über den Sommer bereits antrainiert und habe deshalb auch keinen großen Trainingsrückstand aufzuweisen. „Der Vinschger“: Man hört immer wieder, dass es im italienischen Skiverband finanziell nicht allzu rosig aussieht. Wirst du abgesehen vom italienischen Verband auch noch anderweitig unterstützt? Stefan Thanei: Ich bin sehr froh sagen zu können, dass ich jetzt schon im zweiten Jahr von meinem Hauptsponsor „Sennerei Burgeis“ gesponsert werde. Ebenfalls bekomme ich seit dem Vorjahr von „Auto Holzer“ aus Mals gratis ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt und werde zudem noch von Assitalia Versicherungen unterstützt. Diese Sponsoren sind für mich sehr wichtig, da ich Sommer wie Winter immer unterwegs bin. Auch vom Material her passt alles, die Skitests verliefen sehr gut und ich werde auch in diesem Jahr wieder mit „Atomic“ fahren! Mit diesen günstigen Vorraussetzungen bin ich daher optimistisch, dass es mit mir schnell wieder bergauf gehen wird. Rudi Mazagg
Rudi Mazagg
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