Lukas Hörmann hat sich bereits einen Namen gemacht
Publiziert in 13 / 2008 - Erschienen am 9. April 2008
Laatsch - 14 Jahre ist es her, seit Kampfsportler Kurt Hörmann aus Laatsch seine letzten „Kämpfe“ absolvierte. Er wurde unter anderem sogar zweifacher Schweizer Meister und leitet bereits seit acht Jahren eine Kampfsportschule in Laatsch und Schluderns. Außerdem unterrichtet er bei verschiedenen Trainingslagern unter anderem auch die österreichische Nationalmannschaft, vorwiegend in den Kampfsportarten Karate und Jiu-Jitsu.
Karate ist ein Kampfsport, die offensive Elemente hat. Jiu-Jitsu ist die ursprüngliche Kampfkunst, die alle Techniken beinhaltet. Andere Kampfsportarten wie etwa Karate und Judo haben sich daraus entwickelt und den heute sportlichen Charakter angenommen.
Sein Sohn Lukas Hörmann hat bereits mit vier Jahren begonnen Kampfsport zu betreiben. Sein Vater Kurt ist dabei natürlich sein großes Vorbild, den er und auch sein jüngerer Bruder Markus nacheifern wollen. Eigentlich hat sich die gesamte Familie Hörmann dem Kampfsport verschrieben, denn auch seine Frau Lise-Lotte Nilsen aus Dänemark betrieb früher einmal diesen Sport.
Im Herbst 2007 zeigte der neunjährige Lukas das erste Mal so richtig, was ihn ihm steckt. Er gewann auf Anhieb die gut besetzten Tiroler Meisterschaften in überlegener Manier. Bei diesem Erfolg beeindruckte der junge Laatscher auch viele anwesende Trainer und Betreuer und er wurde daraufhin in den österreichischen Kader aufgenommen! Am 14. und 15 März diesen Jahres durfte er dann sogar bei den „Austrian-Classics“ in Kufstein an den Start gehen. Dies ist umso erstaunlicher, da ein jedes Land nur insgesamt zwei Teilnehmer melden darf. Die „Austrian-Classic“ ist ein traditionsreiches Turnier und zählt inzwischen zu einem der besten und größten Wettkämpfe in Europa, wo insgesamt 1360 Kampfsportler aus verschiedenen Ländern wie etwa Deutschland, Belgien, Holland, England, Italien, Frankreich, Kroatien, Liechtenstein, Mazedonien, Polen, Rumänien, Slowenien, Schweiz,Tschechien, Türkei, Ungarn und Österreich am Start sind. Die enorm hohen Starterzahlen in den einzelnen Gewichtklassen und die außergewöhnliche Leistungsdichte verlangte von jedem einzelnen Kickboxer alles ab. Trotz des großen Starterfeldes und den Kampfzeiten von 2x2min, wurde das Turnier auf acht Kampfflächen innerhalb von 12 Stunden abgehalten.
Begleitet von seiner Familie, hatte es Lukas in seiner Kategorie mit 48 weiteren jungen Kampfsportlern zu tun, die meist über einen Kopf größer und auch schwerer waren als er. Doch Lukas ließ sich in der gut besuchten Kufstein-Arena nicht aus dem Konzept bringen und ging vor einem jeden Kampf seine Taktik mit seinem Vater noch einmal durch, der durch seine langjährige Kampfsporterfahrung natürlich stets die richtigen Tipps und Ratschläge parat hatte und seinen Schützling somit topvorbereitet in den Ring schickte. Gekämpft wurde im Ko-System nach Punkten, bei welchem logischerweise die körperliche Verfassung und die schnellere Reaktion den Ausschlag über Sieg oder Niederlage gab. Der junge Vinschger zeigte keinen Respekt und gewann seine ersten drei Begegnungen on Suite und stieß somit überraschend bis ins Halbfinale vor, wo er dann gegen den späteren Sieger nur ganz knapp den Kürzeren zog. „Bei einem solchen Turnier muss man erst einmal dabei sein und dann noch den dritten Platz zu erreichen ist eine Wahnsinnsleistung“, ist der Vater zu Recht stolz auf seinen Sohnemann. „Die Vorbereitung ist eben alles! Wir haben drei Monate lang hart auf die Austrian-Classics hintrainiert. Wenn Lukas an so einem Turnier teilnehmen will, dann muss man auch alles in die Waagschale werfen, ich mache meinen Sohn nämlich keinen Gefallen, wenn ich mit ihm nur halbherzig trainiere und er dann bei diesem Großturnier keine Chance gegen seine Gegner hat. Man muss total austrainiert sein, dann habe ich keine Sorge, dass ihm etwas passiert und dass er sich vor den Anderen verstecken muss“, so Kurt weiter.
In der Vorbereitungszeit wurde zwei bis drei Stunden nahezu täglich trainiert, bei welchem vor allem Wert auf das Schnelligkeits- und Ausdauertraining gelegt wurde. Neben einer beinahe perfekt antrainierten Körperbeherrschung und einer enormen Sprungkraft, musste sich Lukas auch bei Klimmzügen und im Punktetraining beweisen. Auch außerhalb des Trainings versucht sich der junge Kampfsportler oft alleine zu Hause in einem Art Trainingsraum am Sandsack neue Sprungtechniken anzueignen.
„Lukas muss es von alleine wollen! Sollte er irgendwann einmal keine große Lust mehr haben Kampfsport zu betreiben, dann ist es schade um die Zeit. Man muss es zu 100% wollen und man muss es für sich selbst machen, denn der Kampfsport ist ein Einzelsport. Wenn Lukas diesen Sport auch in den nächsten Jahren ausüben möchte, dann werde ich ihn auch weiterhin fördern.“, so der Vater abschließend.

Rudi Mazagg