Auch Südtirol hat Tennisasse

Publiziert in 37 / 2007 - Erschienen am 24. Oktober 2007

Ich kann mich noch gut an die Tennisbegeisterung in Deutschland und Österreich erinnern, als Michael Stich oder Boris Becker etwa auf dem heiligen Rasen in Wimbledon triumphierten oder das österreichische Tennis­idol Thomas Muster das größte Sandplatzturnier bei den French Open in Paris für sich entscheiden konnte und sogar für ein paar Wochen die Nr. 1 der Welt war. Damals hätte man es noch nicht für möglich gehalten, das es bei uns in Südtirol einmal Tennisspieler geben wird, die derart erfolgreich bei den größten Turnieren der Welt mitspielen könnten. Karin Knapp bei den Damen und Andreas Seppi bei den Herren fordern Tennissuperstars wie Venus Williams oder Andy Roddick. Für mich sind die beiden Südtiroler Tennisasse jetzt schon Superstars. Vor allem Andreas Seppi sorgte erst vor kurzem für ordentlich Furore, als er in der Wiener Stadthalle sein erstes ATP-Halbfinale in der Halle erreichte. Auf dem Weg unter die besten Vier setzte sich der Athlet aus Kaltern unter anderem gegen den Sieger von 2005 und 2006 Ivan Ljubicic glatt mit 6:3 6:3 durch. Nach zwei Turniersiegen und zwölf Erfolgen on Suite in der österreichischen Hauptstadt musste sich die Nr. 13 der Welt ausgerechnet dem 23-jährigen Tennisprofi aus Kaltern geschlagen geben. Erst im Halbfinale, wo Seppi gegen Shootingstar Novak Djokovic antreten musste, war für den Südtiroler Endstation. Seppi verlor in einem hart umkämpften Spiel und bot dem Serben, der gleichzeitig die Nr. 3 der Welt ist, mehr als nur Paroli. Bemerkenswert wie ein Südtiroler die Tenniswelt erobert. Tennis ist ein breit gefächerter Sport, der von Amerika über Europa bis nach Asien außerordentlich beliebt ist und von nahezu allen Nationen der Welt betrieben wird. Umso beachtlicher ist die Leistung des Südtirolers. Für mich sind diese herausragenden Ergebnisse von Andreas Seppi nicht hoch genug einzuschätzen. Er ist für mich deshalb ganz klar der Südtiroler Sportler des Jahres 2007. Rudi Mazagg