Anna hat‘s geschafft

Publiziert in 16 / 2015 - Erschienen am 29. April 2015
Die 12. Auflage des Ötzi Alpin Marathons war eine Südtiroler Angelegenheit. Bei den Frauen siegte erstmals eine Vinschgerin. Naturns/Grawand - Anna Pircher hat 2014 genau hingeschaut. Zuerst der Lorbeerkranz, dann die Siegerposen vor den Kameras, dann die wärmende Decke, die Huldigung durch Freunde und Bekannte, Interview und schließlich Siegerfotos an der Sponsorenwand. Von all dem war sie im letzten Jahr als Vierte 24 Sekunden entfernt. 2015 wurde das Unternehmen „Sieg auf dem Gletscher“ umgesetzt. Genau dort, wo sie ihre Jugend verbracht hatte, am Naturnser Sonnenberg, legte sie mit dem Mountainbike eine Welt von mehr als 10 Minuten zwischen sich und der Vorjahressiegerin Susanne Mair. Als sie in Kurzras in die Tourenskischuhe schlüpfte, hatte sie noch 6 Minuten Vorsprung. Der letztjährige Aufstieg, die Muskelkrämpfe und das „saumiese“ Gefühl zu wollen, aber nicht mehr zu können, mögen ihr durch den Kopf gegangen sein. Diesmal hatte sie Glück. Sie wurde von Mitstreiter Patrick Wallnöfer aufgemuntert und von Landsmann Karl Platzer mit Getränken versorgt. Am Ende empfing sie Tourismuspräsident Alexander Rainer 9 Minuten vor ihrer schärfsten Konkurrentin mit dem Lorbeerkranz. ­Angelika Schwienbacher aus Martell konnte sich gegenüber 2014 um mehr als 17 Minuten verbessern. Als Dritter ebenfalls den Sprung aufs Podium schaffte Oswald Weisenhorn aus Mals. Wie 2014 war auch diesmal die Laufstrecke zwischen Unser Frau und der Wechselstelle in Kurzras entscheidend. „Ich musste mich zusammenreißen und meinen Rhythmus gehen“, meinte er im nachhinein. Zusammen mit dem Sieger Philipp Götsch war er als bester Biker zur Wallfahrtskirche Unser Frau gekommen. Auf den 11,8 km zwischen Archeoparc und Talstation der Gletscherbahn musste er aber zurückstecken. Bei Nebel und Graupelschauer völlig auf sich gestellt erreichte er auf der „Schmugglerabfahrt“ trotzdem die beste Skitourenzeit. Nebel war auch die Ursache, dass sich die Vinschger Karl Tappeiner (Morter) und Klaus Wellenzohn (Schlanders), beide in der Form ihres Lebens, plötzlich in den Felsen neben der Skipiste befanden. Trotzdem konnte Tappeiner seine Zeit um 2 Minuten verbessern. Eine weitere Siegerin aus dem Vinschgau war die Laaserin Petra Pircher als Läuferin in der Siegerstaffel der Frauen. Neun Südtiroler Männer schafften es heuer unter die besten 50; 2014 waren es 5. s
Günther Schöpf
Günther Schöpf

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