Margareth Pichler

Vinschger Bildungszug

Publiziert in 6 / 2003 - Erschienen am 27. März 2003
Vortragsreihe in Schlanders Vom 02. bis 14. April 2003 können sich Interessierte im Rahmen der Vinschger Gesundheitstage über verschiedene Gesundheitsthemen unter dem Motto „Gesundheit für Leib und Seele“ informieren. Wie in den vergangenen Jahren finden die Veranstaltungen in der Aula Magna der Lehranstalt für Wirtschaft und Tourismus in Schlanders statt. Den Anfang und Abschluss der Vortragsreihe bilden Themen aus dem Erziehungs- und Jugendbereich. Zum Thema Ess-Störungen referieren zwei Referentinnen des INFES - der Info Stelle für Ess-Störungen. Einen Film-Vortrag für Eltern und Interessierte halten Mitarbeiter der Fachstelle für Suchtprävention unter dem Titel „Alles was ich brauch - Leben zwischen 15 und 18. Beide Beratungsstellen sind relativ junge Einrichtungen in Südtirol und stellen ihre Arbeitsbereiche vor. Der psychosomatische Themenbereich umfasst heuer einen Vortrag über „Krank ohne Befund - nicht eindeutig erklärbare Beschwerden“, „Depression - Diagnose und Behandlung“ und „ Herzneurose und seelisch bedingte Herzangst“. Erstmals wurde in Zusammen-arbeit mit dem Pfarrgemeinderat Schlanders der religiöse Aspekt in die Vortragsreihe aufgenommen. Über die „Kraft des Glaubens in Krankheit und Gesundheit“ referieren Gottfried Ugolini aus Brixen und Christine Lemayr Mailänder aus Meran. Organisiert wird die Vortragsreihe in Zusammenarbeit mit Schloss Goldrain von einer Projektgruppe mit Vertreter/Innenn der Bildungsausschüsse , einem Psychologen des Sanitätsbetriebes, VertreterInnen der Bibliotheken und Selbsthilfegruppen. (lu) Alles was ich brauch Leben zwischen 15 und 18 - Vier Porträts Dokumentarfilm von Andreas Pichler & Valerio B. Moser / Trafficpicture Der Film berichtet über das Leben von mehreren Jugendlichen zwischen 15 und 18, die sich in unterschiedlichen Jugendszenen in verschiedenen Orten Südtirols bewegen. Ihre Emotionen, Wünsche und Sehnsüchte stehen im Mittelpunkt des Films. Die Form des Porträts soll Einblick geben in die Alltagswelt, in der sich junge Menschen heute bewegen: Modeerscheinungen, Trends, Musik und Einstellungen zum Drogenkonsum sind Themen, die zur Sprache kommen. Der Dokumentarfilm wurde - nach Vorarbeit durch den Dienst für Abhängigkeitserkrankungen des Sanitätsbetriebs Bozen - von der Fachstelle für Suchtprävention in Auftrag gegeben. Die Finanzierung erfolgt über den “Nationalen Fond zur Drogenbekämpfung”. Ausschlaggebend für die Auftragserteilung war die Tatsache, dass in vielen Gesprächen mit Eltern und Erwachsenen immer wieder die Rückmeldung auftauchte, die jungen Menschen nicht mehr zu verstehen, keinen Einblick und Zugang mehr zu ihnen zu haben. Dadurch werden Eltern verunsichert, ängstlich und verlieren das Vertrauen in ihre Vorbildfunktion. Schlank im Schlaraffenland: Essen – ein (Alp-)Traum? Essen – eigentlich das normalste der Welt. Und doch ... Heutzutage, wo die Fülle an Lebensmitteln schon zur Qual der Wahl wird, wo tausend Verlockungen uns beeinflussen, wird uns gleichzeitig – auch über Medien und Werbung - eine Körperästhetik des Hungers mit dürren Mädchen, schlanken und top getrimmten Frauen und Männern vorgeführt. Magersucht, Ess-Brechsucht, Ess-Sucht – immer mehr Frauen (und auch Männer) fallen aus ihrem Gleichgewicht und die Lust am Essen wird für sie zunehmend zur Last am Essen. Das ver – rückte Essverhalten wurde zunächst als Modefimmel schlankheitsbewusster Teenager abgetan, bis man in den achtziger Jahren die Ess-Störungen als ernstzunehmende Erkrankungen mit Suchtcharakter erkannte. Es folgte eine wahre Publikationsschwemme über das Thema, dennoch herrschen in der Öffentlichkeit immer noch Unsicherheit und Unwissenheit über Ess-Störungen. Diäten und eingeschränktes Essverhalten können ein Einstieg in eine Ess-Störung sein. Wenn sich die Gedanken ständig nur um das Essen oder nicht Essen kreisen, wenn der Umgang mit Nahrung und mit dem Körpergewicht immer zwanghafter wird, wenn das beherrschte Thema “Kontrolle” ist, wenn alles andere (wie Freunde, Spaß haben, etwas zusammen unternehmen...) unwichtig wird, kann man von einem gestörten Essverhalten sprechen. Die INFES - Infostelle für Ess-Störungen (Bozen, Sernesistr. 10.) ist eine Anlaufstelle für Betroffene und Angehörige und für all jene, die sich für diese Problematik interessieren und bietet: Beratung, Auskünfte und Informationen / Kontaktadressen von Fachleuten und speziellen Einrichtungen /Angeleitete Selbsthilfegruppen und Seminare für Betroffene und Angehörige / Prävention von Ess-Störungen an Schulen / Fachbibliothek auch zum Ausleihen. Mittwoch, 02.04.2003 Schönheitsideal – Diäten – Ess-störungen Ess-Störungen stehen am Ende einer langen Entwicklungskette: Angefangen von der Unzufriedenheit mit dem Aussehen (mit-verursacht durch das in den Medien vermittelte Schönheitsideal), gefolgt vom Versuch, dieser Unzufriedenheit mit einer Diät zu begegnen und dem Gefühl der eigenen Minderwertigkeit, ent-wickelt sich nicht selten daraus eine Ess-Störung. Referentinnen: Monika Engl, Kiens, Mitbegründerin der INFES- Infostelle für Ess-Störungen, Päd. Mitarbeiterin im KVW Bildungshaus St. Georg, Lebens- und Sozialberaterin i.S, Ausbildung in biodynamischer Massage, Ausbildung in meditativen Kreistänzen Dr. Ivonne Daurú, St. Ulrich, Ernährungswissenschaftlerin, Mitarbeiterin bei der INFES Freitag, 04.04.2003 krank ohne befund - Psychosomatische Beschwerden - nicht eindeutig erklärbare organische Beschwerden Seelische Störungen können sich hinter körperlichen Beschwerden verstecken. Die Symptome reichen von Kopfschmerzen und Schwindel bis zu Herzbeschwerden und Verdauungsstörungen, Rücken- und Gelenkbeschwerden. Es sind oft ungelöste oder scheinbar unlösbare Konflikte, die im Zusammenhang mit belastenden Lebensereignissen stehen. In der Behandlung ist es wichtig, sich den erkannten Konflikt vor Augen zu führen. Referent: Univ.-Prof. Dr. med. Detlef O. Nutzinger Prof. für Psychosomatik an der Universität Lübeck - Chefarzt und ärztlicher Direktor der medizinisch – psychosomatischen Klinik Bad Bramstedt (D) Montag, 07.04.2003 Die Kraft des Glaubens in Krankheit und Gesundheit Der Glaube, eine zusätzliche Quelle von Kraft, kann uns helfen, die Herausforderungen des Lebens anzunehmen, schwierige Lebenserfahrungen und Krankheit zu bewältigen. Der Glaube, ein helfender Baustein, in ausweglosen Situationen.Trotzdem ,Ja’ zum Leben sagen” war das Motto des berühmten Neurologen und Psychotherapeuten Dr. Viktor E. Frankl, der selbst vier Konzentrationslager überlebt hat. Viktor E.Frankl stellt die Frage nach dem Sinn in den Mittelpunkt seiner Therapiepraxis. Referenten: Hochw. Dr. Ugolini Gottfried Dr. Christine Lemayr Mailänder, 30-jährige Lehrtätigkeit an der LBA in Meran, Mitglied von SILEA -Südtiroler Institut für Logotherapie und Existenzanalyse Mittwoch, 09.04.2003 Depression – Diagnose und Behandlung Mindestens jeder Dritte erkrankt einmal im Leben an einer be-handlungsbedürftigen depressiven Verstimmung. Wo liegen die Ursachen von Depressionen? Welche Umstände können zu einer Depression führen? Was ist das Behandlungsziel bei einer Depression? Welche Möglichkeiten gibt es heute, die Symptome der Depression zu heilen oder zumindest zu lindern? Referent: Primar Dr. Josef Schwitzer - Sanitärer Leiter, Direktor des Psychiatrischen Dienstes des Sanitätsbetriebes Brixen Freitag, 11.04.2003 Herzneurose und seelisch bedingte Herzangst Herzschmerzen können seelische Ursachen haben. Die subjektiven Symptome können zum Teil oder vollständig so sein wie bei Angina pectoris oder Herzinfarkt. So kann es zu Herzklopfen, Pulsjagen kommen, zum Gefühl ohnmächtig zu werden oder sterben zu müssen. Referent: Dr. Godehard Stadtmüller – Chefarzt Adula Klinik Oberstdorf Facharzt für Neurologie, Psychiatrie und Psychotherapie Fach-arzt für Psychotherapeutische Medizin Montag, 14.04.2003 Alles was ich brauch - Leben zwischen 15 - 18 Nicht der oft mit viel Sensationsgier diskutierte und isoliert betrachtete „Drogenkonsum der Jugend” ist zentrales Thema in der Elternarbeit, sondern die dahinter stehenden Bedürfnisse, Ängste, Wünsche und Ausdrucksformen junger Menschen. Ziel einer suchtpräventiven Elternarbeit ist es, die Elternrolle zu stärken, Verantwortung und Grenzen aufzuzeigen, die Kommunikations- und Konfliktfähigkeit zu erhöhen und an die eigene Jugend zu erinnern. Film und Vortrag für Eltern, Erzieher/Innen und Interessierte Referenten: Dr. Dr. Peter Koler und Daniel Pircher Fachstelle für Suchtprävention und Gesundheitsförderung Impressum: Initiative von in Zusammenarbeit mit den Bildungsausschüssen des Vinschgaus / Finanziert durch die Aut.Prov.BZ - Amt für Weiterbildung / Koordination:Ludwig Fabi / Grafik: Anna Zingerle

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