Thomas Hochkofler (links) und Alexander Zingerle.
Athesia-Filialleiter Manuel Holzknecht im „Joe“-Fieber.

Ein „Ratscher“ mit Thomas Hochkofler

Publiziert in 10 / 2024 - Erschienen am 23. Mai 2024

SCHLANDERS -  „Ich habe mich lange dagegen gewehrt, sah dann aber, dass es doch einiges in meinem Leben gibt, was man erzählen kann“, erklärte Thomas Hochkofler bei der Vorstellung seiner Biografie „Wir sind Thomas Hochkofler… und noch ein Buch, das keiner braucht“ in der Athesia-Buchhandlung in Schlanders. Hochkofler zählt seit vielen Jahren zu den bekanntesten Südtirolern, in Kabaretts, Theatern, als „Motschuner Peppm“, als prolliger „Joe von Afing“ und als viele weitere Figuren sorgt er für Unterhaltung. Daher auch das „Wir“ im Buchtitel. Als Autor des Buches zeichnete der Südtiroler Journalist Alexander Zingerle verantwortlich. „Ich hatte davor noch nie ein Buch geschrieben. Aber als es hieß, es gehe um Thomas Hochkofler, war mein Interesse sofort da“, erklärte Zingerle, der selbst in der Theaterszene aktiv ist und unter anderem Kabaretts schreibt. Begonnen habe alles vor rund einem Jahr, mehrere Treffen und „Ratscher“ mit Hochkofler bei ihm zu Hause in Meran standen an, bis November des vergangenen Jahres seien die Texte im Kasten gewesen. Auf den Markt kam das Buch am 1. Mai, pünktlich zu Hochkoflers 50. Geburtstag. Den Untertitel des Buches habe er bewusst gewählt, „ich will mich nicht zu ernst nehmen“, so der Schauspieler, der in rund 220 Theaterproduktionen sowie zahllosen Sketchen mitgewirkt hat, mittlerweile auch in vielen Produktionen Regie führt und nicht zuletzt für den Mega-Erfolg „Joe der Film“ verantwortlich ist. Und dennoch: Bodenständig ist er geblieben: „Ich bin immer der, der ich gewesen bin. Ein Sarner Bua. Es gibt aber auch einfach keinen Grund, abgehoben zu sein“. Einiges, aber freilich nicht zu viel, verriet Hochkofler bei der Autorenbegegnung in Schlanders. Etwa, dass er anfangs kaum Privates von sich im Buch preisgeben wollte. Schlussendlich aber „doch viel Privates drin ist“. Dass er – bis auf die Texte die es fürs Kabarett etc. zu lernen gilt –  ein „unglaublich vergesslicher Mensch“ sei. Dass es ihn immer wieder reize, etwas Neues zu probieren: „Mir darf nie langweilig werden. Ich muss mich immer neu erfinden. Meine Person selbst ist aber vielleicht weniger interessant als die Figuren“. Auch die Zuschauer selbst konnten Hochkofler Fragen stellen. Anonym auf einem Zettel. Diese wurden am Ende des Abends vorgelesen. Dabei konnten die Vinschger erfahren, dass seine Traumrolle Dr. Frank N. Furter aus der Rocky Horror Picture Show sei, er zum Urlaub in den Süden fahre, weil er die Kälte hasst und ihm derzeit die Rolle als „Joe“ am besten gefalle – „obwohl ich mich immer wieder dabei erwische, wie ich privat als Hausmeister spreche“. Für viele weitere Details gelte es einen Blick in das Buch über den Sarner, der seit mittlerweile fast 20 Jahren in Meran lebt, zu werfen. „Ob es super ist, müssen dann die Leute entscheiden. Das sage ich auch immer bei meinen Kabaretts“, so der bodenständige „Tom“.

Michael Andres
Michael Andres
Vinschger Sonderausgabe

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