Richard Theiner und seine Frau Birgit mit Wegbegleitern, Parteifreunden und Altmandataren.

„Ein Mann des Ausgleichs“

Richard Theiner verabschiedet

Publiziert in 6 / 2019 - Erschienen am 19. Februar 2019

Latsch - Seit 1998, als er zum ersten Mal in den Landtag gewählt wurde, bis zu den Landtagswahlen im Herbst 2018 hat Richard Theiner aus Latsch die Politik im Land und auch die Entwicklung der SVP zum Teil entscheidend mitgeprägt. Nach 5-jähriger Amtszeit als Landtagsabgeordneter war von 2003 bis 2018 Landesrat, von 2015 bis 2018 Landeshauptmann-Stellvertreter und von 2001 bis 2004 Obmann der SVP Vinschgau. Als er im April 2009 zum Landesobmann der SVP gewählt wurde, übernahm er kein leichtes Erbe. Er übte dieses Amt bis 2014 aus, als ihn Philipp Achammer ablöste. Achammer hob in seiner Laudatio vor allem Theiners Verdienste um die SVP und sein Wirken in der Sammelpartei hervor. Ausgezeichnet habe sich Theiner vor allem durch sein stetes Bemühen um einen Interessenausgleich in der Partei. Zu keinen Kompromissen hinreißen lassen habe sich Theiner in punkto Autonomie. Einen Namen gemacht habe er sich auch als „Aufräumer des Chaos.“ Als Beispiel nannte Achammer die Raumordnung, die Theiner gut in den Griff bekommen habe. Auch Landeshauptmann Arno Kompatscher lobte und würdigte Theiners Arbeit in der Landesregierung, vor allem in den Bereichen Gesundheit, Soziales, Umwelt und Energie. Großartiges geleistet habe er im Energiebereich. „Wir standen vor einem Scherbenhaufen und dem Land drohten Schadensersatzklagen in Milliardenhöhe“, sagte Kompatscher. Theiner sei es gelungen, auch in diesem Bereich ein neues Kapitel aufzuschlagen „und den Weg für eine große Zukunft zu ebnen.“ Nicht unerwähnt ließ Kompatscher die Unstimmigkeiten zwischen ihm und Theiner im Vorfeld der Durnwalder-Nachfolge. „Ich machte damals eine dumme Äußerung, aber der Richard hat nie nachgetreten und dadurch die Basis für das gegenseitige Vertrauen geschaffen“, so Kompatscher. Theiner habe sich als Politiker und Verwalter immer eine Grundsatzfrage gestellt: „Was brauchen die ‚normalen’ Leute wirklich?“ In der Landesregierung werde man seine Erfahrung, Klugheit und Weisheit vermissen. Helmut Fischer, Vize-Obmann der SVP Vinschgau und Latscher Bürgermeister, würdigte seinen Landsmann als einen, „der den einfachen Leuten zuhörte und der wusste, woher er kam und wohin er gehört.“ Neben politischen Wegbegleitern, Parteifreunden und Mitstreitern waren auch persönliche Freunde von Richard Theiner zu dessen Verabschiedung gekommen. Besonders gedankt haben alle Redner auch Theiners Frau Birgit. „Sie hat den Werdegang von Richard mitgeprägt“, sagte etwa Helmut Fischer. Theiner selbst dankte ebenfalls seiner Frau, seinen Wegbegleitern und Freunden. Von der Zukunft der SVP Vinschgau malte er kein düsteres Bild: „Mit den Mandataren Albrecht Plangger und Sepp Noggler stehen wir gut da.“ Es habe in der Vergangenheit schon viel schlechtere Situationen gegeben. Weiterhin zu achten sei auf die SVP-Achse Vinschgau-Burggrafenamt. Überzeugt gab er sich, „dass es mit dem Land Südtirol ohne Sammelpartei schnell abwärts gehen würde.“ Eine Zersplitterung oder Spaltung wäre für die Minderheit im fremden Staat, sprich die deutsche und ladinische Sprachgruppe, fatal. „Heilfroh“ gab sich Theiner, dass Philipp Achammer Parteiobmann ist und Arno Kompatscher Landeshauptmann. „Wir könnten keinen besseren Landeshauptmann haben.“

Josef Laner
Josef Laner

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