Es bleibt bei zwei Hochburgen
Publiziert in 35 / 2012 - Erschienen am 3. Oktober 2012
Damenfußball im Vinschgau nimmt an Qualität zu, konzentriert sich aber weiterhin in den Zentren
Tarsch und Partschins.
Tarsch/Partschins – Mit einem Testspiel auf „fußballerisch höchstem Landesniveau“, also gegen den C.F. Südtirol, haben sich die „Roten Löwinnen“ um Präsident Harald Pöhl und Trainer Hannes Pichler selbst auf den Zahn gefühlt. Die durch sechs U 14-Spielerinnen „aus eigener Werkstatt“ ergänzten Red Lions traten in Mals eine Halbzeit lang gegen die 1. Wahl und in der zweiten Spielhälfte gegen die U 19 des C.F. Südtirol an. Das Ergebnis 1:5 war eindeutig, aber in der 2. Spielhälfte lagen die Vinschgerinnen auf Augenhöhe. Einzige Torschützin im zweiten Teil der Begegnung war Marion Lechner aus Latsch. Die Malser Fußballlegende Ruth Warger, herangereift bei den Red Lions und heute Vizepräsidentin des C.F.S., kommentierte die Begegnung: „Die Red Lions haben sich sehr gut geschlagen. Die konsequente und gute Jugendarbeit des Vereins wird vom C.F. Südtirol sehr geschätzt und bewundert. Wir freuen uns, dass er den Aufstieg in die Serie C geschafft hat.“ Wenn die Verantwortlichen in Tarsch ein Problem haben, dann die Qual der Wahl. „Die Kunst wird sein, möglichst alle Mitglieder des 25 Frauen starken Kaders zum Einsatz zu bringen“ meinte Harald Pöhl vor Meisterschaftsbeginn. Inzwischen hat er diese Sorgen nicht mehr; jetzt hat er das Problem, Ausfälle und Verletzungen auszugleichen. Inzwischen sind die Red Lions mit den drei stärksten Mannschaften zusammengetroffen. Nach dem erfolgreichen Auftakt gegen Le Maddalene folgte das Debakel gegen den Bozner FC. Gegen den Tabellenersten Isera sind die Tarscher Damen wieder über sich hinausgewachsen und konnten sich einen Punkt sichern.
Spitzenplatz angepeilt
Dass es unter Umständen bald wieder zum „Damenfußball-Derby im Vinschgau“ kommen könnte, deuten die Verstärkungsversuche des ASV Partschins an. Trainer Achim Beikircher, sein Stellvertreter Kurt Mair und Tormanntrainer Stefan von Dellemann haben vom C.F. Südtirol die Naturnserin Katharina Pföstl unter ihre Fittiche geholt. Vom FC Obermais ist Julia Ganterer zurück gekehrt. Evi Rungg wird wieder einsatzfähig sein und mit den Nachwuchsspielerinnen Sabrina Pasero, Birgit Holzner, Elisa Stocker, Lisa Ennemoser und Maria Magdalena Gorfer hofft der ASV, ganz vorne mitmischen zu können. Zwei Wermutstropfen gibt’s allerdings auch: Magdalena Rungg wird aus Studiengründen von Anfang an ausfallen; die Torfrau Vera Fischer kann ebenfalls nur einen Teil der Hinrunde mitmachen. Dennoch sind die Verantwortlichen im ASV zuversichtlich und möchten den Damenfußball in Partschins auf solide Grundlagen stellen und ausbauen. Dazu wird viel Augenmerk auf die technisch-taktische Ausbildung des Nachwuchses gerichtet. Den Plan, in der aktuellen Saison einen Platz unter den ersten Drei anzupeilen, scheint umsetzbar. Bisher wurden drei Spiele gespielt und drei Mal haben die Partschinser Damen eindeutig gesiegt.
Günther Schöpf

Günther Schöpf