Zwei Tage lang „American Railroads“

Publiziert in 20 / 2005 - Erschienen am 20. Oktober 2005
Am Samstag und Sonntag, 5. und 6. November, wird Schlanders ganz im Zeichen der Modelleisenbahn-Ausstellung „American Railroads“ stehen. Die Ausstellung kann an beiden Tagen von jeweils 9 bis 19 Uhr im Kulturhaus „Karl Schönherr“ besucht werden. Der Eintrittspreis beträgt vier Euro, Kinder bis zwölf Jahre zahlen nichts. Die Zeitung der „Der Vinschger“, die die Ausstellung mitträgt, vergibt außerdem zehn Eintrittskarten. Die Karten werden an die ersten zehn Anrufer vergeben (Tel. 0473 621 715, „Der Vinschger“). Zur Ausstellung, bei der die amerikanischen Eisenbahnen im Mittelpunkt stehen, hat sich der Modelleisenbahnclub Schlanders (MEC Schlanders) mit Präsident Markus Zöschg und Vizepräsident Heinz Unterholzer an der Spitze aufgrund des positiven Echos der Ausstellung „American Trains“ von 1999 entschlossen. Dem Club ist es gelungen, für die heurige Ausstellung auch Clubs und Modellbauer aus Deutschland, Italien, Österreich, der Schweiz und Frankreich zu gewinnen, die über 15 betriebsfähige Anlagen in den Maßstäben von Z bis G präsentieren werden. Zu den Prachtstücken, welche der Modelleisenbahnclub Schlanders zeigt, gehört unter anderem die HO-Anlage „Woodbridge Lumber": Auf über 10 Meter wurde eine fiktive Holzfäller- und Mineneisenbahn aus den 40er Jahren nachgebaut. Im Einsatz sind alle gängigen Logging Engines wie Heisler, Shay und Climax. Die Idee für diese Anlage wurde bereits 2000 innerhalb des Modelleisenbahnclubs Schlanders geboren. Schon seit dieser Zeit arbeitete ein Team um Markus Zöschg, Erich Prenner, Helmut Fuchs, Simon Fuchs, Peter Schiefer, Gerhard Kühnel und Stefan Hohenegger an diesem Werk. Die „American R.R. Fans of Southtirol“, eine Untergruppe des Modelleisenbahnclubs Schlanders, die 1990 gegründet wurde, zeigt die Segmentanlage in HO , welche für diese Ausstellung eigens um weitere Module auf insgesamt 19 Meter verlängert wurde. Auf dieser Anlage herrscht Fahrbetrieb mit langen Güterzügen und Mehrfachtraktionen. Zusätzlich zu weiteren Schaustücken des MEC Schlanders wie etwa dem Werk „Tehachapi Loop in N-Spur“ von Roland Zoderer aus Prad sind auch Modelleisenbahnen aus dem Ausland zu bewundern. Die N-Anlage „Somewhere West" von Daniel Roth aus Frankreich zum Beispiel zeigt eine Landschaftsgestaltung in höchster Perfektion, welche irgendwo in Arizona oder New Mexiko ihr Vorbild haben könnte. Der viergleisige Northeast Corridor von Amtrak und die Nachbildung des Wilmington Shops werden von Elmar Haug und Thomas Tschur aus Deutschland präsentiert. Bei dieser elektrifizierten Bahnstrecke wurde die Oberleitung anhand von Zeichnungen und Fotos perfekt im HO-Maßstab umgesetzt. Die U.S. Freunde aus Österreich stellen unter der Leitung von Manfred Neurauter ein sehr schön detailiertes Modularrangement in N und Nn3 nach der Systemnorm N-Trak aus. Auf der HO Anlage „High Desert & Sierra" hat Stefan Wagner aus Erstfeld in der Schweiz ein modernes Lokdepot mit allen dazugehörigen Einrichtungen zur Wartung, Betankung und Besandung der Diesellokomotiven dargestellt. Fragen an Heinz Unterholzer Seit 1986 gibt es den Modelleisenbahnclub Schlanders. „Der Vinschger“ sprach mit Heinz Unterholzer, dem Vizepräsidenten des Clubs. „Der Vinschger“: Wie viele Mitglieder zählt der Club und wo ist er untergebracht? Heinz Unterholzer: Unser Club zählt derzeit rund 70 Mitglieder. Untergebracht ist er im ehemaligen Geräteschuppen des Bahnhofs Schlanders, der zum Vereinslokal ausgebaut worden ist. „Der Vinschger“: Welchen Altersgruppen gehören die Mitglieder an? Unterholzer: Es gibt eine aktive Jugendgruppe, deren Mitglieder zwischen zwölf und 16 Jahre alt sind. Weiters haben wir Mitglieder aller Altersgruppen, auch einige Rentner sind dabei. „Der Vinschger“: Was ist das Faszinierende an diesem Hobby? Unterholzer: Faszinierend ist sicher die große Vielfalt. Während einer eine originale Bahnstrecke nachbaut, ein anderer die Elektronik vom einfachen Stromkreis bis hin zur computerverwalteten Steuerung im Modell nachvollzieht, gibt es auch Sammler, die sich auf ganz bestimmte Bahngesellschaften spezialisieren. „Der Vinschger“: Gibt es nicht auch im Handel unzählige Eisenbahnmodelle? Unterholzer: Fast alle Vorbildsfahrzeuge werden auch als Modell hergestellt. Farbgebunden werden sie vom Club in Eigenregie. Sondermodelle werden ebenfalls in Eigenregie angefertigt. „Der Vinschger“: Welche Pläne hat der MEC Schlanders für die Zukunft? Unterholzer: Nachdem der MEC Schlanders die Konzession des Güterschuppens für 29 Jahre erhalten hat und in der bestehenden Unterkunft nur Werkräume zu Verfügung stehen, arbeiten wir darauf hin, dass unter dem Vordach ein Ausstellungsraum geschaffen werden kann. Die Pläne sind bereits vom Denkmalamt gut geheißen worden, sodass wir jetzt mit der Umsetzung und der Klärung der Finanzierung beginnen können. Natürlich wird an den bestehenden und geplanten Anlagen weitergebaut. Interview: Josef Laner
Josef Laner

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