Stimmen zum VI.P Konzept

Publiziert in 17 / 2006 - Erschienen am 6. September 2006
Hansjörg Peschel, langjähriger Geschäftsführer der GEOS und „Vater“ des Marienkäfers glaubt ebenfalls an das neue Konzept der VI.P: „Seit 15 Jahren habe ich bereits den Wunsch einer gemeinsamen Verkaufsstrategie. Die VI.P wurde vor allem mit diesem Ziel gegründet. Mit der Kirchturmpolitik hätte man schon vor 10 Jahren aufhören müssen, denn es führt kein Weg an einer gemeinsamen Strategie vorbei. Das Konzept birgt absolut kein Risiko, ist gut durchdacht und an die stetigen Marktveränderungen angepasst. Wir können diesen Schritt wagen, denn wir haben alle eine große Verarbeitungskapazität, und größere Strukturen tun sich auf dem heutigen Markt einfach leichter.“ Ludwig Jungdolf, Landwirt in Laas: „Ich bin noch ziemlich wenig im Bilde, wie viele andere Mitglieder unserer Genossenschaft auch. Bei oberflächlich geführten Stammtischgesprächen spürt man eine negative Haltung dem VI.P Konzept gegenüber. Aber diese Ängste liegen sicher auch in der mangelnden Information. Ich finde, wir sollten versuchen, die Vorteile zu sehen und die Herausforderung dieser Entscheidung mutig annehmen.“ Erwin Rechenmacher, Landwirt in Kastelbell: „Bei uns wird die Kluft zwischen Genossenschaft und Bauern immer größer. Wir Mitglieder haben oft das Gefühl, dass über unsere Köpfe hinweg entschieden wird. Ob das VI.P Konzept funktionieren wird, ist fraglich. Der Konkurrenzkampf zwischen den Genossenschaften fällt weg, das ist sicher sehr positiv. Der Erfolg wird sich frühestens in 5 Jahren zeigen.“ Manfred Ladurner, Landwirt in Goldrain: „Ich stehe dem VI.P Konzept positiv gegenüber, denn wenn sich große Konzerne zusammenschließen, müssen wir kleine Genossenschaften erst recht zusammenrücken. Der ständige Vergleich der Auszahlungspreise zwischen den Mitgliedern der verschiedenen Genossenschaften wird endlich aufhören. Allerdings muss sich die gemeinsame Verkaufsstrategie für den Produzenten lohnen. Es wäre sinnlos, wenn damit nur zusätzliche Arbeitsposten finanziert werden müssten.“ August Blaas, Landwirt in Eyrs und Vorstandsmitglied der OVEG: „Unser Vorstand ist vom neuen Konzept der VI.P überzeugt. Der gemeinsame Verkauf bringt viele Vorteile. Für die Mitglieder selbst ändert sich wenig, denn für sie bleiben immer die eigene Genossenschaft, ihr Vorstand und der Geschäftsführer der Bezugspunkt.“ Johann Fleischmann, Landwirt in Kortsch: „Ich sehe in der gemeinsamen Verkaufsstrategie den Vorteil, dass sich die Genossenschaften nicht gegenseitig die Preise drücken. Zudem gibt es vielleicht eine Lösung des „Rote-Sorten-Problems“. Eine gewisse Autonomie sollte sich jede Genossenschaft erhalten und die Mitglieder von einer Kosten sparenden Arbeit ihrer Genossenschaft profitieren.“ Andreas Tappeiner, SBB-Bezirksobmann und Landwirt in Laas: „In unserer Genossenschaft herrscht nicht die beste Stimmung. Die negative Einstellung zur VI.P wurde von den früheren Vertretern auf die heutigen übertragen. Ich glaube, die einzelnen Genossenschaften werden es sich auf dem globalen Apfelmarkt nicht mehr leisten können, allein zu verkaufen. Es ist ja schon fraglich, ob der Vinschgau auf dem Markt groß genug ist. Ich finde, der gemeinsame Schritt zur zentralen Vermarktung ist richtig. Die unterschiedlichen Gegebenheiten an den verschiedenen Genossenschaften sollten berücksichtigt werden. Ich sehe sogar einen Vorteil für die Sortenpalette.“ Walter Telfser, Landwirt in Kortsch: „Es fehlen zwar noch grundlegende Informationen zum Konzept, aber da an oberster Spitze auch Landwirte sitzen, kann man ihnen ruhig das Vertrauen schenken, dass das erarbeitete Konzept viele Vorteile für uns Produzenten bringt. Eine Voraussetzung ist die Kostensenkung; nicht nur wir Bauern müssen Kosten sparen, auch an oberster Stelle muss eingespart werden.“ Hubert Kaserer, Landwirt in Schlanders: „Die zentrale Vermarktung ist eine tiefgreifende Veränderung, von der es kein Zurück gibt. Wir brauchen sie in Zukunft, sie muss sich jedoch rechnen. Der Bauer soll am Ende etwas davon haben, ein „Nullsummenspiel“ wäre umsonst. Ich wünsche mir Informationen zur Klassifizierung, zu Qualitätsvorschriften, Personalaufstockung usw. Ich finde es sehr gut, dass die Mitgliederversammlungen der Genossenschaften alle zum gleichen Termin stattfinden.“
Ingeborg Rainalter Rechenmacher

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