Kommentar: Sie dürfen nicht die gleichen Fehler machen

Publiziert in 11 / 2011 - Erschienen am 23. März 2011
Es war das ewige Dilemma: wie etwas plakativ darstellen, ohne jemanden zum Sündenbock zu machen; wie eine Titelseite gestalten, ohne dass sich jemand auf dem Zeh getreten fühlt? Auf der Suche nach einem ausdrucksstarken Fotomotiv marschierte ich quer über den unteren Malser Schuttkegel, kam mit Bauern ins Gespräch, die dabei waren, die Kultur zu wechseln oder in einer anderen Kultur Fuß zu fassen und hörte von Anfeindungen und Reibungen. Dabei fiel mir ein, was die Bürgerinitiative „Adam & Epfl“ durch die Diskussion im Kulturhaus verhindern wollte: „…dass die derzeit schleichende Entwicklung Überraschungen ans Tageslicht fördert und dass Feindbilder geschürt werden.“ Dass Feindbilder bei der Diskussion im Kultursaal Mals nicht zutage treten konnten, wurde vielleicht durch das Umschwenken der Veranstalter in der Diskussionsform verhindert, vielleicht auch durch den erfreulich höflichen Umgang der Teilnehmer untereinander vermieden, aber im Verborgenen standen Vorurteile und das Gefühl, ausgeliefert zu sein, zusammen mit Neid und Missgunst immer im Raum. Die meliorierten Wiesen und Äcker und einige Parzellen mit Betonsäulen vor Augen wurde mir bewusst, dass „Adam & Epfl“ über Experten möglichst schnell die zukünftigen Obervinschger Obstbauern über die Fehler und Versäumnisse der Untervinschger aufklären muss. Zumindest sollte von Anfang an klar gemacht werden, dass es zwischen Obstplantagen auch Hecken und Mauern verträgt und dass Feuchtgebiete nur Vorteile bringen. ­Dabei scheint es einen „Leitfaden zum Anlegen von Obstanlagen im Obervinschgau“ zu geben. Warum der bei der Diskussion nicht aufgelegt wurde, ist mir ein Rätsel. Günther Schöpf
Günther Schöpf

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